Samstag, 14. November 2009

Männer: Sensationneler Punktgewinn beim PHC Wittenberge



Angermünde (fb) Die Männermannschaft des HC 52 Angermünde hat bei ihrem dritten Auswärtsspiel beim Aufstiegsaspiranten PHC Wittenberge ein Unentschieden erspielt. In einer spannenden und kämpferischen Schlussphase holten die Uckermärker einen Fünf-Tore-Vorsprung auf und beendeten die Partie mit einem glücklichen, aber dennoch verdienten 25:25 (12:10).



„936 Tage ungeschlagen“ hieß es beim Betreten der Wittenberger Halle auf einem riesigen Plakat. „Es wird Zeit, das zu ändern“, dachten sich die HCA-Akteure und die etwa zwanzig mitgereisten Fans, die die Uckermärker lautstark unterstützten. Nach einer amüsanten Hinfahrt im gemeinsamen Bus mit der Fanbegleitung begann für die Spieler nun der Ernst. Eine konzentrierte Erwärmung und ein Aufputschen und gegenseitiges Motivieren in der Kabine sollten Faktoren für das Bestehen in der Prignitz sein. „Auch wenn wir als Außenseiter in die Partie gehen, müssen wir an unsere gezeigte Leistung bei den Heimspielen anknüpfen und gegenhalten!“ hieß es kurz vor Spielbeginn vom Trainerduo Abel/Cavalier.


Mit dem Anpfiff wurde es lauter in der Halle, denn auf beiden Seiten war die Fanunterstützung hoch. Die ersten beiden Tore des Meisterschaftsspiels konnten die Gäste verbuchen. Bis zum Stand von 3:3 nach acht Minuten war die Partie ausgeglichen, die Abwehr stand auf beiden Seiten gut und die Torhüter taten ihr Übriges dazu bei, sodass die Anzeigetafel auch nach elf Minuten erst ein 3:4 zeigte. Ab dem Zeitpunkt bröckelte es in der Defensive der Uckermärker. Zu leicht wurde man überwunden und auch die Außenspieler der gastgebenden Mannschaft trafen aus den unmöglichsten Winkeln. Im Angriff schlossen die Angermünder zu frühzeitig und unkonzentriert ab, was zur Folge hatte, dass die Prignitzer binnen neun Minuten acht Tore warfen und die HCA-Männer nur eins. Das Team-Time-Out der Gäste beim 11:5-Rückstand sollte erneut motivieren und die Kreativität im Angriffsspiel verbessern. Diese Ansage brachte den Erfolg. Bailleu, Bastkowski und Taube verkürzten auf 11:8. In der Abwehr stand man nun besser und half sich gegenseitig. Im Angriff spielten die Angermünder nach kreativen Spielzügen den freien Kreisläufer Kellner an, der zum 12:10 Pausenstand verwandelte und somit den Rückstand einholbar hielt.


Nach Wiederanpfiff sollten auch in den zweiten 30 Minuten die Motivation und der Siegeswille der Spieler erkennbar sein. Aber warum ließen sie ausgerechnet in der Anfangsphase die Köpfe hängen? Es waren erst zwei Minuten gespielt und schon stand es 15:10 für die Wittenberger. Plötz und Reinicke, mit acht Toren erfolgreichster Schütze, konnten die Abwehr überwinden und auf 16:12 verkürzen. Nach dem 17:12 folgte eine starke Phase der Gäste. Die sich abwechselnden Torhüter Fischer und Riege hielten nun besser und gaben gute Pässe nach vorne. Auch Svarovsky und Mercier nutzten nun ihre Chancen und verkürzten auf 17:16. Doch erneut konnte man wieder nicht anknüpfen und der Gastgeber zog sechs Minuten vor Abpfiff auf 24:19 davon. Die Umstellung der Angermünder Abwehr brachte letztendlich den gewünschten Erfolg. Bailleu und Bastkowski deckten nun offensiv als Spitze und konnten den einen oder anderen Ball stibitzen und Kontermöglichkeiten einleiten. Und so kam das Unfassbare. Binnen sechs Minuten holten die Uckermärker einen Fünf-Tore-Rückstand auf und verkürzten auf 24:23. Villain wurde im Angriff gefoult – 7m. Reinicke wollte nun sein fünftes Tor vom 7m-Punkt erzielen – erfolgreich. Eine Minute vor Schluss stand es 24:24. Den Prignitzern war anzumerken, dass sie auch nach dem Spiel über 930 Tage zu Hause ungeschlagen bleiben wollten und so trafen sie zum 25:24. Eine letzte Auszeit der Uckermärker fünfzehn Sekunden vor Ultimo sollte letztendlich das Ausgleichstor zur Folge haben. Ein Spielzug wurde angesagt, doch die Abwehr stand nahezu unüberwindbar und so schafften es die Wittenberger das Tor zu vernageln. Mit dem Abpfiff erhielten die Gäste noch einen Freiwurf, der direkt ausgeführt werden musste. Taube erklärte sich bereit. Er täuscht einen Wurf an, verlagert die Abwehr, knickt ab und wirft in die linke obere Torecke. Das Unmögliche hat Stefan Taube möglich gemacht, denn er traf das Tor. Jubel brach bei den Spielern und Fans aus, denn durch dieses entscheidende Tor hat der HCA einen Punkt in die Uckermark entführen können. Zwar bleibt der PHC Wittenberge in der Prignitzer Halle weiter über 930 Tage ungeschlagen, aber für die Angermünder war es ein gefühlter Sieg, der auf der Rücktour zusammen mit den Fans zelebriert wurde.


Obwohl der HCA nicht die beste spielerische Leistung gezeigt hat, konnte er letzten Endes durch Kampf und Siegeswillen dieses Remis erspielen und sich vorerst Rang Zwei der Tabelle sichern.


Für den HCA spielten: A. Fischer, R. Riege – D. Reinicke (8 Tore/davon 5 Siebenmeter), S. Taube (5), F. Bastkowski (3), F. Bailleu (3), S. Kellner (2), J. Plötz (2), P. Svarovsky (1), C. Mercier (1), A. Villain, C. Schlese

Sicht des Gegners: PHC Wittenberge

Tabelle: Verbandsliga Nord