Sonntag, 30. Januar 2011

In der zweiten Halbzeit zugelegt

Angermünde (fb) Die Angermünder Hölle bleibt für die Gäste weiterhin ein heißes Pflaster. In der Verbandsliga Nord bezwang der HC 52 Angermünde (Platz 7) die dritte Mannschaft des 1.VfL Potsdam (Platz 5) nach einer katastrophalen ersten Halbzeit (7:10) mit 25:21 und macht damit gleichzeitig die 33:26-Niederlage aus dem Hinspiel vergessen.

Bereits vor Spielbeginn war allen HCA-Akteuren klar, dass nur die clevere Mannschaft die zwei Punkte einsacken kann. Dass sie es mit Potsdam mit einer solchen zu tun haben würden, spiegelten deren Resultate aus den letzten Spielen wider, denn von den letzten acht Partien verloren sie nur eine einzige.

Hoch motiviert starteten die Gastgeber in das Spiel, zumindest wollten sie es. Nach dem ersten Gegentreffer zum 0:1 vergaben die Uckermärker gleich zwei Hundertprozentchancen. Bis zum Stand von 2:2 sah noch alles passabel aus, dann aber häuften sich die Abspielfehler und Konzentrationsmängel im Abschluss. Die Quittung gab es prompt, der 1.VfL Potsdam erhöhte auf 2:5. Erstes Raunen machte sich im Publikum breit. Die Unzufriedenheit der Fans war deutlich spürbar, immerhin waren sie in heimischer Halle besseres vom HCA gewohnt. Eine genommene Auszeit von Coach Abel sollte wieder Ruhe und Sicherheit ins Spiel bringen. Tatsächlich konnten die Gastgeber durch einfache Tore von Reinicke und clevere Kreisanspiele zu Villain zu den gewünschten Toren kommen (6:6). Er war nicht so, dass Angermünde ab dato keine Chancen mehr hatte, allerdings maßen sie das Tor weiträumig aus oder probierten mit dem Heber, den der Potsdamer Keeper vierfach entschärfen konnte, zum Torerfolg zu kommen. Die Landeshauptstädter erhöhten kurzerhand auf 6:9. Bis zum Pausenpfiff konnten beide Mannschaften auch nur noch jeweils ein einziges Tor erzielen. So endete eine torarme erste Hälfte, in der der HCA eines der schlechtesten Saisonleistungen präsentierte, mit einem 7:10-Rückstand. Von dreißig gelaufenen Angriffen konnten die Gastgeber nur sieben Tore verbuchen, zu wenig für zwei Punkte!

Die Aufforderung in der Kabine, die Köpfe nicht hängen zu lassen und den Gegner mit Körpersprache und Cleverness zu beeindrucken, schien zu fruchten.

Alle Angermünder Spieler wurden ausgewechselt, geistig ausgewechselt. In der zweiten Halbzeit kämpfte eine völlig besser anzusehende Mannschaft um den Sieg. Vom 9:13 Rückstand entwickelte sich mit guter Körpersprache ein plötzlicher 14:13 Vorsprung, der erste im gesamten Spielverlauf. Immer wieder waren die Angermünder über die Außenpositionen erfolgreich. Plötz, Bailleu und Mercier verwandelten ihre Chancen und brachten so den HCA auf Erfolgskurs. Auch das „Ackern“ am Kreis machte sich bemerkbar. Villain sperrte im Angriff die Gäste gut weg, sodass sich Lücken für den Rückraum ergaben. Es blieb spannend (15:15, 17:17, 18:18). Allerdings wussten alle, dass ein Sieg realistisch erscheint. Zwar war der gegnerische Suchalla mit neun Treffern von der Außenposition den Angermündern noch immer ein Dorn im Auge, aber das Absetzen des Gastgebers konnte auch er nicht verhindern. Beim Stand von 23:21 und noch anderthalb Minuten zu spielender Zeit nahm Abel die zweite Auszeit, mahnte ruhig zu spielen und das Kind nach Hause zu schaukeln. So erzielte Brederecke sogar noch durch einen Heber, der schon ein halbes Dutzend Mal zuvor nicht klappte, den letzten Treffer der Partie, zum gleichzeitigen Endstand von 25:21.

Dieser Sieg brachte dem HCA nicht nur zwei wichtige Punkte im Kampf um die Festigung des Platzes im Mittelfeld der Verbandsliga, sondern auch Selbstvertrauen für die Folgespiele. So führt der HCA mit 14:2 Punkten weiterhin die Heimtabelle an, bleibt bei der Auswärtstabelle  allerdings mit 0:12 Punkten Schlusslicht.

Für den HCA spielten: A. Fischer, R. Riege – A. Villain (7 Tore/davon 1 Siebenmeter), F. Bastkowski (6), F. Bailleu (3), J. Plötz (3), D. Reinicke (2/1), C. Mercier (2), P. Svarovsky (1), M. Brederecke (1), H. Branding, M. Gutt

Mittwoch, 26. Januar 2011

Direkter Freiwurf entscheidet das Spiel

Berlin (fb/dr) Nach einer mehr als nervenaufreibenden Partie in der Ostsee-Spree-Oberliga, holen die Damen des HC 52 Angermünde (Platz 11) nach einer starken kämpferischen Leistung bei Pro Sport 24 (Platz 9) mit einem Tor Vorsprung (26:25) ihre ersten Auswärtspunkte. 

Nach dem ersten Sieg in der laufenden Saison vor einer Woche, reiste die Damenauswahl aus Angermünde zum direkten Tabellennachbarn Pro Sport 24 Berlin. Im Gegensatz zu den Uckermärkern konnten die Hauptstädterinnen ihr erstes Spiel im neuen Kalenderjahr nicht erfolgreich bestreiten. Durch Trainer Reinicke wurde in der Teambesprechung vor der Erwärmung bereits klar gemacht, dass sich daran auch bei diesem Spiel nichts ändern sollte. Entsprechend motiviert und konzentriert bestritt man die Erwärmung und startete unter der Vorgabe des Coaches, jegliche Aktionen im Spiel konsequent abzuschließen, in die Partie.

So wurde bereits im ersten Angriff ein Siebenmeter Strafwurf durch Kapitän Kruse sicher verwandelt. Über die Stationen 2:2; 6:6 und 9:8 entwickelte sich eine spannende und vor allem vom Kampfgeist beider Mannschaften geprägte Partie. Vor allem Walter über die Außenposition und Kruse über den Rückraum bewiesen Treffsicherheit, nachdem sie durch Kombinationen und schlichtes „Abräumen“ gut frei gespielt wurden. Trotz all dieser guten Szenen, gelang es über das gesamte Spiel keiner Mannschaft, sich mit mehr als zwei Toren abzusetzen. Die zuletzt so starke 5:1 Deckung der Angermünderinnen hatte sich bis Mitte der ersten Halbzeit wieder gut sortiert und brachte auch die starke halblinke Rückraumspielerin des Gastgebers ein ums andere Mal zur Verzweiflung. Zudem hielt die HCA-Torfrau Jähnke auch einige der 100%-Chancen des Gastgebers. Im eigenen Angriff lief jedoch noch nicht alles nach Plan Zu viele technische Fehler bei den Abspielen verhinderten ein absetzen. Mit einem ausgeglichenen 12:12 gingen die Uckermärkerinnen in die Kabine.

Das hier etwas drin war, war allen Spielerinnen bewusst: Es war nun Zeit auch auswärts Gegenwehr zu zeigen und über den gesamten Spielverlauf konsequent zu agieren.

Die zweite Halbzeit verlief ähnlich wie die ersten dreißig Minuten. Beide Teams schenkten sich nichts, hinzu kamen mehrere Zwei-Minuten-Zeitstrafen auf beiden Seiten. Erwähnenswert ist, dass die Jüngste der HCA-Frauen, Elisa Dahlke, Verantwortung zeigte und sich wieder mal als treffsichere Siebenmeterschützin zeigte. Über die Spielstände 15:15; 18:17; 20:20 war es ein ständiges Hin und Her. Der Puls der Zuschauer musste sich von 80 auf 120 Schläge pro Minute erhöht haben. In der 57. Minute hieß es 23:25 für die Gäste und der Sieg war zum greifen nahe. Oder doch nicht? Berlin ist im Angriff, erhält einen Siebenmeter-Strafwurf, verwandelt und Angermünde muss noch wegen einer Zeitstrafe die restliche Zeit dezimiert bestreiten. Die Uckermärker hatten aber noch ein Ass im Ärmel: Coach Reinicke nahm die „grüne Karte“. Während dieser Minute Auszeit sollte noch einmal Konzentration und Luft geschnappt werden, den kommenden Angriff zu verwandeln, um so „das Kind nach Hause zu schaukeln“. Erfolglos, Gegentor – 25:25. Die Uhr zeigte noch 20 Sekunden für den letzten Angriff. Eine Angermünder Spielerin wird beim Werfen auf halbrechter Position gefoult und es gibt bei abgelaufener Zeit noch einmal einen direkten Freiwurf. Olivia Cettl schnappt sich den Ball und spitzelt ihn durch den gegnerischen Block, direkt an der Torhüterin vorbei ins Tor. Sieg!

Die Freude äußerte sich in Jubel und dem Gesänge „Auswärtssieg, Auswärtssieg“. Dieser Erfolg war ein Ergebnis des starken Zusammenhalts und der kämpferischen Leistung der gesamten Mannschaft, egal ob Bank oder Spielfeld. Nach dem Doppelpack hoffen  die HCA-Damen am kommenden Wochenende in heimischer Halle gegen die Füchse Berlin II auf zahlreiche Fan-Unterstützung.

Sonntag, 23. Januar 2011

Männer: Wie Tag und Nacht

Bad Freienwalde (fb) In der Verbandsliga Nord musste die Männermannschaft des HC 52 Angermünde (Platz 6) beim Derby gegen den SV Jahn Bad Freienwalde (Platz 3) eine derbe Niederlage einstecken müssen. Noch eine Woche zuvor fuhren die Uckermärker den höchsten Saisonsieg ein (34:14 gegen Premnitz). Diesmal kamen sie allerdings über ein 34:22 (17:9) nicht hinaus.

Vier Monate zuvor sind die beiden Teams schon einmal aufeinandergetroffen. Damals hieß der Sieger nach viel Kampf HC Angermünde (26:23). Warum sollten sie also auch nicht mal auswärts punkten?

Mit dem Anpfiff entwickelte sich ein lebendiges, ausgeglichenes Spiel. Bis zum Stand von 5:4 für die Kurstadthandballer war es ein langsames Herantasten beider Mannschaften. Geprägt von vielen Fehlpässen und –würfen setzte der SV Jahn auf 8:6 ab. Dem Angermünder Angriff merkte man deutlich an, wie sehr der verletzte Rückraumshooter Taube fehlte. Auch Reinicke, der als Trainer mit seiner Frauenmannschaft unterwegs war und erst in den letzten zwölf Minuten der Partie zustieß, fehlte dem HCA wegen der einfachen Tore aus der zweiten Reihe. Nichtsdestotrotz probierten die Uckermärker über die zweite Welle oder im direkten 1:1 zum Erfolg zu kommen. Bis zum Spielstand von 8:7 war noch alles offen. Dann aber warfen die Jungs aus Bad Freienwalde ein halbes Dutzend Tore in Folge. Zu instabil stand die Deckung der Angermünder und im Angriff klappten die einfachsten Sachen nicht. Der einzig richtig torgefährliche Mann war mit sieben erfolgreichen Abschlüssen Villain, sonst fehlte es an der Cleverness und der Chancenverwertung. Der SV Jahn konnte seinen Vorsprung bis zur Halbzeit sogar noch auf 17:9 erhöhen.

Im Handball ist alles möglich, sogar einen Acht-Tore-Rückstand aufholen. An diesem Handballnachmittag galt diese Weisheit allerdings nicht für den HCA.

Mit dem Wiederanpfiff präsentierten sich die Gäste zwar besser als in den letzten zehn Minuten der Hälfte eins, aber keineswegs zufriedenstellend. Zwar wurde der Vorsprung des SV Jahn nicht größer, aber es blieb wegen eines zu inkonsequenten Rückzugverhaltens der Gäste beim konstanten Acht-Tore-Minus. Über die Stationen 19:11, 22:14 und 27:19 war immer wieder Svarovsky erfolgreich. Die zweite Welle und direkten Konter waren in dieser Phase einzig probates Mittel, welches die gewünschten Tore bringen sollte. Die letzten zehn Minuten vor dem Abpfiff wurden ähnlich gestaltet, wie die Schlussphase der ersten Spielhälfte. Die Hausherren warfen satte sieben Tore, der HCA nur drei. Summa summarum war die Partie trotz zwei roter Karten eine robust, aber fair geführte  Begegnung, in der scheinbar immer die Heimmannschaft zwei Punkte verbuchen kann. Auch wenn diese gezeigte Leistung der Uckermärker kein Vergleich zu der ist, die sie noch vor einer Woche boten, sollten sie die positiven Faktoren wie Team- und Kampfgeist in die Folgespiele übernehmen.

Kommendes Wochenende präsentieren sich die Angermünder in der heimischen Halle gegen das Team aus der Landeshauptstadt. Die 33:26-Hinrundenniederlage gegen den 1.VfL Potsdam III (Platz 4) will der HCA wieder begleichen und den siebten Heimerfolg einfahren.

Für den HCA spielten: A. Fischer, R. Riege – A. Villain (7 Tore/davon 2 Siebenmeter), P. Svarovsky (6), F. Bastkowski (4), M. Brederecke (2), C. Mercier (2), J. Plötz (1), F. Bailleu, M. Gutt, H. Branding, D. Reinicke

Montag, 17. Januar 2011

Kantersieg mit bitterem Beigeschmack

Angermünde (fb) Das neue Jahr begann rosig für die Männermannschaft des HC 52 Angermünde (Platz 7). Gegen die Gäste aus Premnitz (Platz 11) konnten die Uckermärker ihren sechsten und mit zwanzig Toren Differenz gleichzeitig höchsten Heimerfolg einfahren und damit die Neun-Tore-Niederlage (20:29) aus der Hinrunde so gut wie aus den Gedanken streichen. In einem schnellen Spiel setzte sich der HCA mit 34:14 (19:7) durch und belegt nun Rang sechs in der Verbandsliga Nord.

Die Weihnachtszeit ist vorbei, der Weihnachtsbraten wieder abtrainiert. Die Männermannschaft unter Coach Abel hat sich viel vorgenommen für die Rückrunde. Mit einer regen Trainingsbeteiligung und entsprechender Disziplin wurden vor dem Rückrundenstart nochmals Kraft und Seele gestärkt, ehe die Partie gegen TSV Chemie Premnitz angepfiffen wurde.

Der HCA begann sofort in der Abwehr robust zu stehen, ließ dem Gegner kaum Möglichkeiten für direkte Abschlüsse. Abwehrspitze Brederecke stibitzte den Ball und verwandelte nach drei Minuten zum 3:0. In den eigenen Reihen wurde Keeper Fischer seinem Namen gerecht: Er fischte selbst die hundertprozentigen Chancen der Gäste raus. Als sich Taube im Gegenzug den Ball erlief, knickte er unglücklich mit dem Fuß um und riss sich dabei die Achillessehne (gute Besserung!). „Jetzt müssen wir auch mal ohne unseren Rückraumspezialisten kämpfen“, ermutigte Captain Mercier seine Mannschaft. Sichtlich geschockt gestalteten die HCA-Akteure die Folgeminuten bis zum Stand von 6:3. Ab dem Zeitpunkt konnten die wenigen Fans, die an diesem Sonntag die Begegnung sahen, eine laufbereite, spielerisch überlegene Angermünder Mannschaft bewundern. Immer wieder fing der Gastgeber den Ball ab, verwandelte im schnellen Konter und erhöhte so nach bereits 23 Minuten durch Bailleu, Bastkowski und Villain auf 16:6. Die Premnitzer Gäste gestalteten scheinbar motivationslos, dennoch mit viel Energie auf den Schiedsrichter zu meckern, die letzte Phase in Unterzahl, in der der HCA noch auf 19:7 erhöhen konnte.

In der Kabine geschah dann etwas Außergewöhnliches. Der sonst so disziplinierte und selten in der Halbzeit lobende Trainer Abel schrieb mit einer Kreide „Respekt“ an die Wand – das war alles. Zwar gab es noch einige kleine Hinweise, aber dieses Zeichen des Vertrauens und der Zuversicht, sprach besonders den jungen Spielern, wie Branding und Riege, Mut zu.

In Hälfte zwei wurden die Motoren keineswegs einen Gang runtergeschaltet. Immer wieder bekam man gute Aktionen in der Deckung zu Gesicht und die schnell eingeleiteten Konter fanden den Weg ins gegnerische Tor. Über die Stationen 23:8, 25:9 und 28:10 war der sechste Heimerfolg schon in trockenen Tüchern. Jeder Spieler bekam ab dato die Möglichkeit, sich zu profilieren. Beim Stand von 29:13 schien das gegnerische Tor allerdings wie vernagelt. Gleich fünf freie Torchancen blieben ungenutzt, ehe „der alte Fuchs“ Schlese den Ball in die Maschen verfrachtete. Bis zum Abpfiff änderte sich nichts weiter an der Konstanz des HCA. Reinicke und Branding zeigten weiter ihre Treffsicherheit vom Siebenmeterpunkt. Ein Premnitzer Spieler bekam drei Minuten vor Ultimo noch eine rote Karte. Da die Mannschaft allerdings insgesamt nur mit sieben Mann angereist war, musste sie bis zum Ende in Unterzahl spielen. Beim Stand von 34:13 gelang den Gästen der letzte Treffer der Partie, die mit zwanzig Toren Unterschied eine der höchsten Siege des HCA bedeuteten.

An diese Leistung müssen die Angermünder für die Folgespiele anknüpfen. Gleichzeitig wünschen sämtliche Spieler Stefan Taube eine rasche Genesung.

Für den HCA spielten: A. Fischer, R. Riege – A. Villain (4 Tore/davon 2 Siebenmeter), M. Brederecke (6), F. Bastkowski (6), C. Mercier (5), D. Reinicke (4/1), F. Bailleu (2), H. Branding (2/1), M. Gutt (2), C. Schlese (2), J. Plötz (1), S. Taube, P. Svarovsky