Montag, 26. Oktober 2009

Frauen: Erste Halbzeit verschlafen

Angermünde (fb) Die Frauenmannschaft des Handballclub Angermünde (Platz 10) hat bei ihrem fünften Meisterschaftsspiel in der Oberliga Berlin Brandenburg in heimischer Halle gegen den Aufsteiger aus der Brandenburgliga, den MTV Altlandsberg II (Platz 2), mit 23:28 (7:15) verloren.



Vor Spielbeginn war es allen Akteuren und Fans klar: Bei dieser Begegnung muss gekämpft werden, um gegen die bisher ungeschlagene Mannschaft aus Altlandsberg zu punkten. Mit dementsprechendem Ehrgeiz und Engagement forderte Trainer Reinicke die Auseinandersetzung zu bestreiten.

Das Spiel wurde angepfiffen. Von der ersten Minute an war erkennbar, dass die Mannschaft aus Märkisch-Oderland auch nach diesem Auswärtsspiel ungeschlagen bleiben will. So setzten sich die Gäste blitzschnell auf 0:2 ab. Erst nach fünf Minuten Spielzeit konnte Tesch einen 7m rausholen, der von Kruse zum 1:2 verwandelt wurde. Bis zum 3:4 konnten die Uckermärkerinnen noch mithalten, dann schien der Faden gerissen zu sein und die Gäste zogen auf 3:9 davon. Unkonzentrierte Würfe, die die gegnerische Torfrau entschärfen und Kontermöglichkeiten einleiten konnte sowie technische Fehler waren Gründe für den hohen Rückstand. „Kein Grund den Kopf hängen zu lassen.“ hieß es vom Trainer während einer zum richtigen Zeitpunkt genommenen Auszeit in der siebzehnten Spielminute. Warum fruchtete der Hinweis während der Verschnaufminute nicht? Zwar konnte Kottke aus dem Rückraum auf 4:9 verkürzen, doch technische Fehler der Angermünderinnen und Kontermöglichkeiten der Gäste bestanden weiterhin. Beim Stand von 4:14 schien das Spiel verloren. Bis zu fünf Minuten vor Abpfiff waren keine Motivation und kein Siegeswille erkennbar. Wollten die Gastgeber nicht gewinnen? Stellungsfehler in der Abwehr und unkonzentrierte Abschlüsse dominierten die ersten 25 Minuten. Ab dato sollte das Spiel besser werden. Dolch, Köder und Dahlke verkürzten durch ihre Treffer auf 7:15, dem Pausenstand einer Partie, in der es nur besser werden konnte.

Und tatsächlich schien Reinicke in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben. Zwar konnten die Altlandsbergerinnen nach Wiederanpfiff noch einmal auf 12:21 erhöhen, doch dann schienen sich die HCA-Damen gefunden zu haben. Besonders die Außenspielerinnen Duckert und Dahlke trafen nun besser.  Der Vorsprung der Gäste schmolz. Über die Stationen 13:21 und 16:24 schien die Partie doch noch nicht verloren. Auch eine Auszeit der Gäste konnte diesen Lauf nicht stoppen. Eher im Gegenteil. Dank eines besseren Stellungspiels und einer lautstarken Unterstützung der Fans warfen die Gastgeber fünf Tore in Folge. Torhüterin Kind entschärfte einen Siebenmeter und leitete eine Kontermöglichkeit für Tesch ein, die zum 22:24 verwandelte. Die Halle tobte und glaubte acht Minuten vor Ende der Partie doch noch an den Sieg. In der Abwehr fingen die Uckermärkerinnen tatsächlich den Ball ab und wurden im Angriff so gefoult, dass es einen Strafwurf zur Folge hatte. Konnten die Angermünderinnen den Anschlusstreffer zum 23:24 erzielen? Nein. Leider konnte kein Tor erzielt werden und so kam es, dass die Gäste sich auf ihre Stärken besannen und drei Tore in Folge warfen und damit das Spiel entschieden. Endstand einer doch noch spannenden Begegnung, die schon in der ersten Halbzeit als entschieden galt, war 23:28.
Die Steigerung der Leistung in Hälfte Zwei zeigt den Ehrgeiz, ein verloren geglaubtes Spiel doch noch zu drehen. Ein wenig mehr Konzentration und „die Kleinen“ hätten „die Großen“, bisher Ungeschlagenen, ganz schön ärgern können.


Für den HCA spielten: M. Kind – E. Dahlke (5 Tore/davon 3 Siebenmeter), J. Duckert (3), K. Kruse (4), M. Tesch (1), K. Köder (5), F. Kottke (4), C. Dolch (1), D. Hahne, J. Baumann, T. Heese, J. Klahn, S. Bluhm