Sonntag, 3. März 2013

Männer: Nur wer Tore erzielt, kann gewinnen…

Angermünde (fb) Nach fünf ungeschlagenen Heimpartien in Folge musste der Handballclub Angermünde, mittlerweile Tabellenschlusslicht der Verbandsliga Nord, eine Niederlage in den eigenen Wänden gegen den PHC Wittenberge (2.) einstecken. Unzählige Abschlussfehler waren ausschlaggebend für die letztlich zu hoch ausgefallene 21:29-Pleite (Halbzeitstand 10:13).

In die Uckermark reiste nach dem 26:26-Vorspieltagsergebnis gegen den SV R.-W. Werneuchen die angriffsstärkste Mannschaft der Liga. Mit insgesamt 517 Treffern in 17 Begegnungen erzielte der PHC Wittenberge mit über 34 Treffern pro Spiel so viele Tore wie kein anderes Team. Entsprechendes Hauptaugenmerk war folglich die Defensive. Durch frühes Stören und Unterbinden der Pässe sollte kein flüssiges Zusammenspiel des Gegners zugelassen werden.

Gesagt, getan. In den Anfangsminuten der Begegnung wurde dies genau umgesetzt. Aus dem Rückraum der Gäste kam kein Druck. Oftmals konnte der PHC nur von den Außenpositionen oder über clevere Kreisanspiele die Angermünder Deckung überwinden. Zudem fing der HCA ein ums andere Mal das Spielgerät ab und verwandelte im Schnellangriff durch Jan Plötz und Peter Mahns. Über die Stationen 2:3, 4:4 und 5:6 blieb die Partie ausgeglichen. In der folgenden Spielzeit schienen die Uckermärker die Anfangsdevise, das Hauptaugenmerk auf die Deckung zu legen, zu ernst zu nehmen und als Konsequenz das Angriffsspiel zu verlernen. Allein in der ersten Hälfte landeten über ein halbes Dutzend Hundertprozentchancen, darunter freie Kontermöglichkeiten, in den Händen des PHC-Keepers. Durch diese zahlreichen Fehlversuche konnten sich die Prignitzer auf 7:11 absetzen. Hinzu kam, dass etliche Abwehraktionen der Hausherren mit einem Siebenmeterstrafwurf für die Wittenberger geahndet wurden. Diese wussten alle sechs Versuche vom Punkt zu verwandeln. Hingegen konnte der HCA keinen einzigen seiner vier Siebenmetermöglichkeiten im PHC-Tor unterbringen. Beim Stand von 8:13 zeigte Martin Brederecke durch seinen Treffer, dass trotz bisheriger Fehlversuche des Gastgebers nichts entschieden war. Tatsächlich traf der HCA vor dem Pausengong abermals und ging mit einem 10:13 in die Kabine.

„Wenn wir unsere Chancen im Angriff verwerten, führen wir mit über fünf Toren“, so Dirk Wilhelm. „Die Abwehr steht robust. Wittenberge hat es schwer und trifft auf Gegenwehr.“ Tatsächlich konnten die Wittenberger durch die offensive Deckung nicht ihre eigentliche Rückraumstärke zeigen und oft nur über den Kreis oder Außen punkten.

In den zweiten dreißig Minuten wurde den Angermündern deutlich, dass die Prignitzer nicht ohne Grund auf dem zweiten Tabellenrang stehen. In der Abwehr standen sie, wie schon in der ersten Spielhälfte, defensiv 6:0. „Ohne die HCA-Akteure Stefan Taube, Dirk Welhelm und Phillip Svarovsky ist es schwierig, auch mal die einfachen Tore aus dem Rückraum zu erzielen“, so Coach Toralf Abel. Stattdessen packte Denny Reinicke Mut und traf von der halblinken Position. Auch Hannes Branding zeigte in brenzligen Situationen, dass er das Spielgerät in den Winkel des Tores befördern kann. Nichtsdestotrotz war es schwierig, gegen die körperlich überlegenen Wittenberger aus dem Rückraum zu punkten, sodass oftmals Christian Mercier oder Jan Plötz auf den Außenpositionen bedient wurden und verwandeln konnten. Trotzdem konnten die Gäste ihren Vorsprung halten oder ausbauen. Über die Stationen 12:17, 14:19 und 18:23 nahm das Spiel den bislang typischen Lauf und der HCA stellte sich auf die dritte Heimniederlage in der laufenden Saison ein. In der 54. Minute zeigte die Tafel nur noch ein 20:24. „Alles oder nichts“ lautete die Devise. Zwei Offensivakteure seitens des HCA nahmen die beiden effektivsten Gästespieler auf Mann, wollten so Anspiele verhindern und Fehler des PHC erzwingen. Aus „alles“ wurde „nichts“. Der PHC spielte die entstandenen Lücken in der Deckung der Uckermärker clever aus und machte durch zwei Treffer den Sack zu.

Mit 21:29 endete eine Partie auf Augenhöhe, die deutlich knapper ausgefallen wäre, wenn die Angermünder nur die Hälfte ihrer Siebenmeter- und Hundertprozentchancen verwertet hätten.

Für den HCA spielten: S. Scherel, T. Scheer – P. Mahns (3 Tore), M. Brederecke (3), H. Branding (3), D. Reinicke (3), C. Mercier (3), J. Plötz (3), F. Bastkowski (2),  A. Villain (1), S. Bräunig, F. Bailleu, S. Taube, M. Rosenfeldt – Coach: T. Abel, D. Cavalier, P. Svarovsky