Sonntag, 2. Oktober 2011

Männer: Im Derby die Oberhand behalten

Angermünde (fb) Willkommen im Derby! Am dritten Spieltag der noch jungen Verbandsligasaison 2011/2012 empfing der HC 52 Angermünde den SV Jahn Bad Freienwalde. In einer stark abwehrbetonten Partie dominierten die Uckermärker vor gefüllten Zuschauerrängen die Begegnung und fuhren den ersten Heim- und zweiten Gesamtsieg ein. Die Gastgeber klettern somit auf den vierten Tabellenrang mit Blick nach vorn.

Mit viel Zuversicht und Siegeswillen bereiteten sich die Angermünder auf dieses Derby vor. Mit einem vierzehn Mann starken Kader sollten sie dennoch nicht die Spiel- und Lauffreudigkeit des Vizemeisters 2010/2011 unterschätzen, gerade weil die Kurstadthandballer mit Guido Juhre einen erfahrenen B-Lizenz-Trainer auf der Bank zu sitzen hatten.

Im neuen Einlaufdress
Schon vor der Erwärmung bekam der HCA ein neues vom Klinikum Asklepios gesponsertes Einlauf-Shirt. „Die weiße Farbe des neuen Dresses soll aber keinesfalls ein monotones Schwarz-Weiß-Spiel prognostizieren“, so Brederecke vor dem Anpfiff. Tatsächlich aber startete das unter Coach Abel spielende Team etwas dösig in die Begegnung. Vor allem im eigenen Angriffsspiel haperte es an der Chancenverwertung. Eine schlaue Handballweisheit besagt allerdings, dass ein Spiel in der Deckung entschieden wird - und die stand richtig gut! Die Uhr zeigte schon acht Minuten gespielte Zeit und es stand noch immer 1:1. Dann schaffte es der SV Jahn den Abwehrblock zu überwinden und zur letzten Führung der Gäste in dieser Begegnung beizutragen (1:2). Ab dato war es lange eine ausgeglichene Partie, in der sich die Mannschaften gegenseitig nichts schenkten. Auf beiden Seiten stand die Abwehr im Fokus, welches die insgesamt fünfzehn Zwei-Minuten-Zeitstrafen, die wenig erzielten Treffer und die zwei roten Karten für Bad Freienwalde untermauerte. Beim Stand von 4:4 drehten die Gastgeber ihre Motoren auf Hochtouren und erhöhten durch engagierte Tore von Neuzugang Kühl durch Konter und im direkten 1:1 auf 9:5. Selbst ein zum Kreis gedachter Pass landete in die Maschen des gegnerischen Tores. Sichtliche Probleme hatten die Gäste mit der offensiven Deckungsweise des HCA und damit, dass Markus Block frühzeitig die rote Karte sah und folglich ein wichtiger Rückraumspieler für die Kurstadthandballer fehlte. Mit einem 11:7-Halbzeitstand verabschiedeten sich beide Teams in die Kabine.

Coach Abel und Mannschaftsratsmitglied Smuch fanden dort die richtigen Worte, die schlussendlich zu einem Heimerfolg führen sollten. Die Devise war, keineswegs über Schiedsrichterentscheidungen zu meckern und mit Köpchen diszipliniert nach vorn zu spielen.
  
Zwar hatte der HCA in der Anfangsphase nach Wiederanpfiff einen „kleinen Hänger“, aber auf mehr als zwei Zähler kamen die Gäste nicht mehr heran. In der Deckungsarbeit probierte sich der HCA nunmehr defensiver im 6:0. Im Angriff wurde nun auch Kreisläufer Villain öfter bedient und Spielzüge konsequent zu Torerfolge umgebucht. Über die Spielstationen 14:11, 17:15 und 20:16 neigte sich das Spiel langsam dem Ende zu – und es war noch nichts entschieden! Das merkten auch die mitgereisten Fans aus der Kurstadt, die mit Plakaten und Fahnen ihr Team lautstark unterstützte. Zu allem Übel bekam aber Chris Matthias von den Gästen die rote Karte für eine dreimalige Zwei-Minuten-Zeitstrafe und musste sich als Spielmacher und Torgarant die restlichen Minuten von der Tribüne aus anschauen. Die Angermünde Zuschauer hingegen sahen ein lebendiges Spiel, zwar mit wenig Toren, aber dafür mit viel Kampfgeist und Disziplin. Natürlich hat ein Derby immer seine eigenen Gesetze, aber bei diesem Verbandsligaspieltag gewann die mental stärkere Mannschaft. Durch diesen Sieg haben die Angermünder ein Zeichen gesetzt. „Mit sechs Toren gegen Bad Freienwalde gewinnen und vor allem nur siebzehn Tore kassieren… Das soll uns erst mal einer nachmachen“, freute sich Branding, der mit einem Siebenmetertor den 23:17-Endstand markierte.

Kommendes Wochenende geht es für die Uckermärker in die nächste Pokalrunde nach Elsterwerda, ehe das nächste Ligaspiel gegen Potsdam am 22.10.2011 in der Angermünder Mehrzweckhalle ausgetragen wird.

Für den HCA spielten: A. Fischer, S. Barthel – F. Kühl (5 Tore), F. Bastkowski (4), A. Villain (3), F. Bailleu (3), M. Brederecke (3), B. Hanisch (2), H. Branding (1), P. Mahns (1), F. Smuch (1), R. Bollenbach, J. Plötz, P. Svarovsky


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