Montag, 8. September 2014

Männer: Der HVB-Pokal und seine ganz eigenen „Gesetze”

Neuruppin (pm) Wenig, dezimiert, ausgefallen, absagen - das sind leider die passenden Wörter, um die Vorbereitung der Handballmänner des HCA zu beschreiben. Coach Dirk Cavalier, der das Team auch in der Saison 14/15 durch die Landesliga/Nord begleiten wird, begann mit seinen Jungs die Vorbereitung etwa Anfang Juli.

Zweimal in der Woche traf man sich auf dem Jahnsportplatz in Angermünde. Zur Freude aller, oder wie auch immer man das interpretieren möchte, wurden nicht nur zahlreiche Runden auf der dortigen Laufbahn gedreht. Vielmehr lag der Schwerpunkt bei verschiedenen Kleinübungen. Diese wurden von Woche zu Woche stetig schwieriger und intensiver. Eine Laufleiter und kleine Hütchen für koordinative Sprungheiten brachten neben Kurz- und Langsprints eine gewisse Abwechslung in das Training. Ein Vorbereitungsspiel konnte die Mannschaft jedoch zu keiner Zeit absolvieren, da durch viele (arbeitsbedingte) Absagen kein Team zustande kam. Aus diesem Grund musste der HVB-Pokal herhalten. 

Der Modus in der ersten Runde des Landespokal hat sich im Vergleich zu den vergangenen Jahren geändert. Vier Teams spielen an einem Tag einen Sieger aus. Dies geschieht durch zwei vorher ausgeloste Halbfinals mit anschließendem Finale. Den HCA zog es nach Neuruppin. Dort erwartete die Mannschaft im zweiten Halbfinale die TSG R.-W. Fredersdorf. Im ersten Halbfinale gewann die B.-W. Wusterwitz gegen den Gastgebenden HC Neuruppin. Die TSG spielt seit geraumer Zeit in der Landesliga/Süd, weshalb man die Mannschaft so gut wie kaum kannte. Coach Cavalier hatte mit sage und schreibe acht Spieler auch nicht gerade die Qual der Wahl. 

Fredersdorf markierte die ersten beiden Treffer. Die Angermünder fanden die richtigen Antworten und gingen nach knapp zehn Minuten mit 8:4 in Führung. In der Folgezeit machten die Angermünder so manchen Fehler in der Abwehr, wenngleich es im Gegenzug im Fredersdorfer Tor beinahe in jedem Angriff klingelte. Die anfängliche Führung von vier Toren konnte, auch wenn das etwas eigenartig klingt, über die Zeit gebracht werden. Beim Stand von 35:31 bei noch circa fünf zu spielenden Minuten konnte es für den HCA nicht mehr gefährlich werden. Fredersdorf machte mit dem Schlusssignal den 34. Treffer, der HCA jedoch gewann dieses Halbfinale mit 35:34.
Der Pokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetze. Eines davon war nun, dass man nach bereits 60 gespielten Minuten und kurzer Pause im Finale gegen Wusterwitz nochmals Handball über die volle Distanz von zweimal 30 Minuten spielen „durfte”. 

Mit entsprechend müden Beinen ging es ins Finale. Als kleine Überraschung kam Alt-Torhüter Andreas Fischer noch zur Mannschaft, womit Tobias Scheer für das Finale auf der Halbposition eingesetzt werden konnte. Wusterwitz hatte gegenüber dem HCA ein wenig mehr an Verschnaufpause. Ob dies der Grund für ihren 31:22-Sieg war, sei dahingestellt. Die Mannschaft aus der Verbandsliga/Nord zog zu Beginn auf 6:1 davon. Bis zum 8:5 zeigte der HCA zwar noch Moral, aber insgesamt lief es einfach nicht mehr richtig. Wusterwitz ging mit einer 15:10-Führung in die Halbzeitpause. Mit Blick auf das Endresultat sieht man schnell, dass der HCA auch in Halbzeit zwei mit 16:12 den Kürzeren zog.

In den letzten Jahren hatte man es noch in die zweite oder gar dritte Runde des HVB-Pokals geschafft. In dieser Saison ist in Runde eins bereits Schluss. Nichtsdestotrotz zeigten alle HCA-Spieler in einigen Spielsituationen gute Aktionen. Zudem trugen sich in beiden Spielen alle Akteure in die Torschützenliste ein. Neue Kräfte müssen nun für das anstehende erste Saisonspiel am kommenden Samstag gegen die TSG Liebenwalde gesammelt werden. Keine leichte Aufgabe für den HCA, denn in der vergangenen Saison unterlag man diesem Gegner in beiden Partien. 



Für den HCA spielten: T. Scheer, A. Fischer - C. Mercier (11), J. Plötz (4), A. Villain (16), M. Wolak (6), F. Bailleu (4), P. Mahns (11), M. Rosenfeldt (5) - D. Cavalier