Mittwoch, 29. Februar 2012

Frauen: Beim Tabellenführer verloren

Guben (dr) Das bisher eher durchwachsene Sportjahr der Damenhandballmannschaft aus Angermünde findet mit einer schmerzhaften 31:26 Auswärtsniederlage beim Tabellenführer aus Guben seinen vorläufigen Tiefpunkt.

Gleich nach dem Jahreswechsel das unglückliche Pokalaus gegen die Oberliga-Mannschaft Altlandsberg II, eine derbe Klatsche beim Ligakonkurrenten aus Doberlug-Kirchhain, die Querelen um das zunächst verloren gewertete abgesagte Heimspiel gegen Altlandsberg III und zu allem Überfluß noch eine Knieverletzung der Leistungsträgerin Köder. Das Sportjahr hielt für die Damen aus der Uckermark noch nicht viele erfreuliche Höhepunkte bereit. Nach dem unglücklichen Unentschieden in Werder wollte man das beim aktuellen Tabellenführer Chemie Guben endlich ändern. Hoch motiviert, aber mit gemischten Gefühlen ging man die fast dreistündige Auswärtsfahrt an. Zwar ist man die einzige Mannschaft, die Guben in dieser Saison eine Niederlage beifügte, aber musste man doch zugleich auf Kottke, Köder und Kind beruflich und krankheitsbedingt verzichten. Die Devise für dieses Spiel war klar, die eigene Schnelligkeit gegen die Damen aus dem Spree-Neiße Kreis ausspielen und den Angriff durch eine konsequente Manndeckung des gegnerischen Aufbaus nicht ins Spiel kommen lassen. Diese Taktik ging allerdings nur bedingt auf. Im eigenen Angriff erspielten sich die Uckermärkerinnen gerade aus dem Rückraum gute Chancen, ließen diese aber ungenutzt, da ein ums andere Mal vor allem der Pfosten im Weg stand. Die Gubenerinnen nutzten ihre Angriffe etwas besser und gingen damit zu Recht in Führung. Eine Führung, die sie bis zum Spielende nicht mehr abgeben sollten. Die Angermünder Deckung agierte in vielen 1:1 Situationen etwas zu schläfrig und war daher oft nur zweiter Sieger. Da man nun aber im Angriff das Tor zu treffen wusste, gestaltete sich das Spiel offener. Nach 12 Minuten dann allerdings ein neuerlicher Schock für die Angermünderinnen. Olivia Cettl kassiert beim Versuch einen gegnerischen Konter abzuwenden die glatte Rote Karte. Aus Sicht der Gäste eine sehr harte Entscheidung. An dieser erneuten Schwächung hatten die Angermünderinnen sichtlich zu kauen. Trotzdem konnten sich die Hausherrinnen nicht absetzen. Beim Stand von 16:13 für Guben war noch eine halbe Minute zu spielen und die Angermünderinnen hatten die Chance auf zwei Tore heranzukommen. Leider schlichen sich gerade in den Phasen als man am Drücker war, immer wieder Unkonzentriertheiten ein, die dazu führten, dass der Ballbesitz wechselte und stattdessen die Gubenerinnen noch ein Tor erzielten. Halbzeitstand 17:13.

Das der Kopf trotz Rückstand nicht in Sand zu stecken war, war allen Akteurinnen bewusst. Spielerisch überzeugt hatte in dieser zerfahrenen Partie noch keine Mannschaft. Mehr Druck erzeugen und die eigenen Fehler abstellen. Dann war hier alles drin.
Es sollte jedoch an diesem Tag nicht sein, zu oft war man in der Deckung schlicht einen Schritt zu spät und kassierte so insgesamt 8 Siebenmeter Strafwürfe und 6 Zeitstrafen. Im Angriff fehlte es durch den Mangel an Aufbauspielern an der spielerischen Vielfältigkeit. So plätscherte die Partie, welche am Ende eines Spitzenspiels nicht würdig war, vor sich hin. Den Kampfgeist konnte man den Uckermärkerinnen jedoch nicht absprechen. Jede Spielerin hat unabhängig von der Einsatzzeit volles Engagement gezeigt und nicht aufgesteckt. Vor allem Routinier Tesch zeigte eine starke Leistung und überlistete unter voller Bedrängnis mit dem schönsten Tor des Tages die Torhüterin aus Guben.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Damen aus der Uckermark sich zu Recht im Spitzentrio der Liga wiederfinden, ihre absolute Bestleistung gerade in Auswärtsspielen aber nur dann abrufen kann, wenn alle Spielrinnen verfügbar und fit sind.

Die Möglichkeit zur Leistungssteigerung erhalten die Damen schon an diesem Wochenende beim Auswärtsspiel in Hennigsdorf (8. Platz), am Samstag den 03.03.2012 um 16:00 Uhr.