Angermünde (fb) Zum dritten Mal in der Verbandsligasaison 2011/2012 hat es die Männermannschaft des HC 52 Angermünde nun schon geschafft, in heimischer Halle mit nur einem Tor Unterschied zu verlieren. In der letzten Partie des Jahres unterlagen die Uckermärker in der Ehm-Welk-Halle gegen den Oranienburger HC II mit 25:26 (Halbzeitstand 15:13).
„Wie konnten wir das nur noch aus der Hand geben?“ war die Frage, die sich nahezu alle Akteure und Fans auf Angermünder Seite stellten. Scheinbar niemand hätte vier Minuten vor Schluss, bei einer HCA-Führung von 25:21, gegen das Abel-Team gewettet. Wie konnte die Mannschaft aus Oranienburg aber doch noch siegen?
Vierzehn Mann zählte der HCA Kader vor Spielbeginn. Auch ohne Rückraumspieler Svarovsky, Bastkowski und Bollenbach war es folglich eine gute Ausgangssituation, um zwei wichtige Punkte vorm Weihnachtsfest einzupacken. Doch die Angermünder bekamen kein großes Präsent, sondern nur eine Rute.
Dabei begann alles so souverän. Schon in der Anfangsphase wurde deutlich, wer Herr im Hause war. Der HCA war die spielbestimmende Mannschaft, zog durch kreatives Zusammenspiel von 2:1 auf 6:4 davon. Besonders die gegnerische Deckung, auf die vor Spielbeginn großes Augenmerk gelegt wurde, hatten die Gastgeber „fest im Griff“. Im eigenen Angriff tanzte Reinicke seinen Gegenspieler aus, hatte allerdings Pech beim Abschluss. Hanisch hingegen zeigte durch seine Wurfgewalt aus dem Rückraum, wie einfach es sein kann, Tore zu erzielen. Zwar war die Partie nach noch 19 Minuten beim Stand von 8:8 ausgeglichen, aber die besseren Chancen und der nötige Siegeswille schien auf Seiten der Uckermärker zu sein. In der zweiten Phase der ersten 30 Minuten klappten besonders die schnellen Angriffe, sei es Konter oder die zweite Welle, besser. So konnten die Angermünder souverän auf 13:11 erhöhen. Im Tor war es Fischer, der einige Möglichkeiten der Gäste gut parierte und Kontermöglichkeiten seiner Vorderleute einleitete. Auch Smuch zeigte auf der halbrechten Position einen schönen Handball und bediente Kreisläufer Bräunig, der das Spielgerät im gegnerischen Tor unterbrachte. Beim Stand von 15:12 bekamen die Randberliner in letzter Sekunde einen Freiwurf, den sie direkt mit dem Schlusspfiff an den Abwehrblock vorbei ins Tor unterbrachten und damit den 15:13 Pausenstand markierten.
In der Kabine wurde ermutigt, weiter ohne Diskussion auf den Schiedsrichter die Partie siegreich zu Ende zu bringen. Die Motivation bei diesem letzten Spieltag des Jahres war noch immer groß, wie sich herausstellte, nicht groß genug.
Die zweite Hälfte begann ähnlich wie die erste. Der HCA brauchte eine kleine Eingewöhnungsphase, ein erneutes „Abtasten“ des Gegners fand statt. Über die Stationen 18:18, 20:19 und 22:20 war noch keine Mannschaft als eindeutiger Sieger feststellbar. Ins Auge fiel ebenfalls die Zunahme der Aggressivität in der Abwehr. Mit insgesamt fünfzehn Zeitstrafen auf beiden Seiten des Feldes wurde eine große Zeitspanne in einfacher oder doppelter Unterzahl gespielt. Bemerkenswert ist dennoch, wie der HCA mit nur vier Feldspielern gegen eine komplette Oranienburger Mannschaft durch Mahns, der sich durch den zentralen Abwehrblock tankte, den 23:21 Führungstreffer erzielen konnte. Brederecke biss ebenso die Zähne zusammen und erhöhte auf 25:21 bis vier Minuten vor Schluss. Wer glaubte jetzt noch an eine Niederlage der Hausherren? Die Oranienburger! Blitzschnell schlossen sie ab dato jeden Angriff ab, verwandelten durch einfache Tore und kämpften sich auf 25:24 heran. Die Angermünder, die in einfacher Unterzahl spielten, waren in dieser Phase im Angriff wie ausgewechselt. Nichts klappte mehr, das Spielgerät wurde zu einfach aus der Hand gegeben und technische Fehler waren die Faktoren für die sensationelle Aufholjagd. Beim Stand von 25:25 fünf Sekunden vor Ultimo bekamen die Gäste einen Siebenmeter Strafwurf, den sie zum nicht ganz verdienten 25:26 Endstand verwandelten.
Nächstes Spieljahr ist das Glück hoffentlich mehr auf der Angermünder Seite. Der HCA wünscht seinen Partnern und Fans eine schöne Weihnachtszeit, erholsame Tage und ein sportlich erfolgreiches Jahr 2012.
Für den HCA spielten: A. Fischer, R. Riege – B. Hanisch (3 Tore), F. Smuch (3), D. Reinicke (3), C. Mercier (3), P. Mahns (3), M. Brederecke (3), S. Taube (3), F. Bailleu (2), H. Branding (1), J. Plötz (1), S. Bräunig (1)