Vor dem Anpfiff war die
Motivation in der Gästekabine hoch. Zwar war Abwehrchef und Kreisläufer Andy
Villain nicht mit von der Partie, doch alle Akteure wussten buchstäblich, was
auf dem Spiel stand. „Wir haben es heute mit einer Vier-Punkte-Begegnung zu tun“,
so Coach Toralf Abel. „Gewinnen wir, rücken wir einen Platz nach oben,
verlieren wir, sind wir punktgleich mit dem Letztplatzierten.“
Leider wurde das Vorhaben
nichts, nach dem Abpfiff mit einer zweistelligen Pluspunktezahl in der Tabelle aufzutrumpfen.
Dennoch war die Anfangsphase sehenswert. Mit einer offensiven 3:2:1-Deckung
wollte der HCA dem körperlich überlegenem Gastgeber frühzeitig stören und durch
Kontermöglichkeiten zum Erfolg kommen. Tatsächlich war das Spielgerät schon
nach wenigen Sekunden in den eigenen Reihen. Der gelaufene 1:0-Konter wurde
aber vom stark agierenden Heimkeeper pariert. Noch wussten die Angermünder nicht,
dass noch über zwei Dutzend weitere Würfe denselben Weg in des Torhüters Arme
finden würden. Nichtsdestotrotz verirrte sich auch mal der ein oder andere Ball
am Keeper vorbei in die Maschen, sodass sich die Uckermärker über die Stationen
2:2, 4:4 und 9:8 im Spiel hielten. Ab dann riss der Faden. Die Deckung wurde
löchriger und die Teltow/Ruhlsdorfer schlugen die Angermünder mit den eigenen
Waffen, spielten selbst die zweite Welle und direkten Konter aus. Binnen zwölf
Minuten verwandelten die Hausherren achtmalig, der HCA traf lediglich zwei Mal.
Bis zum Halbzeitpfiff konnte dieses Resultat nicht mehr gedreht werden. Mit
einem 18:11-Pausenstand erwartete man wenig Überraschung für die zweiten
dreißig Minuten.
In der Kabine ließen die
Uckermärker den Kopf nicht hängen. „Sieben Tore sind im Handball schnell
aufgeholt“, munterte Denny Reinicke seine Kameraden auf. Dennoch war guter Rat
teuer.
Nach dem Wiederanpfiff
stellte das Abel-Team die Deckung auf eine defensive 6:0-Variante um. Die
gefährlichen Kreisanspiele sollten so unterbunden werden. Der Gastgeber ist im
Angriff und verwandelt zum 21:12-Zwischenstand. Wenn die Angermünder kein Glück
haben, dann kommt auch noch Pech hinzu. Im folgenden Teltower Angriff konnte
HCA-Keeper Tobias Scheer den 22. Treffer der Hausherren vereiteln, doch der
Abpraller landete direkt beim Kreisläufer, der dankend trifft. Auch im eigenen
Angriff waren die Angermünder des Glückes nicht hold. Immer wieder traf man
Aluminium, vergab Siebenmeter-Möglichkeiten oder warf den gegnerischen Torhüter
berühmt. Einzig allein Hannes Branding nahm
sich aus dem Rückraum das Herz und traf dreifach. Auch Stefan Taube
erwirtschaftete Strafwürfe und bediente Außenakteur Peter Mahns, der zweifach
wusste, den Ball unterzubringen. Beim Stand von 28:17 sieben Minuten vor Ultimo
war der Drops gelutscht. Auch die ab dem Zeitpunkt motivierter wirkenden
Abwehraktionen trugen keine Früchte mehr. Mit insgesamt zehn Abspielfehlern und
unzähligen Fehlwürfen auf Seiten der Gäste endete die bisweilen
leistungsschwächste Saisonleistung für die Angermünder mit einer 33:20-Pleite
beim Tabellenschlusslicht.
In der kommenden Auswärtspartie
gegen den Ligaprimus Oranienburger HC II müssen die Angermünder deutlich einen
Zahn zulegen, um bei einem vermeidlich stärkeren Gegner nicht völlig
unterzugehen.
Für
den HCA spielten: A. Fischer, T. Scheer, S. Scherel – S. Taube
(6 Tore/davon 3 Siebenmeter), P. Mahns (2), F. Bastkowski (2), M. Brederecke (2),
C. Mercier (1), H. Branding (3), J. Plötz (1), F. Bailleu (2), D. Reinicke (1),
S. Bräunig, M. Rosenfeldt, Coach: T. Abel.