Potsdam - Im Spitzenspiel der höchsten Brandenburgischen
Spielklasse trat der derzeitige Tabellenerste aus der Uckermark in der
Landeshauptstadt beim HSC Potsdam an. In einer spannenden Partie trennten sich
beide Teams mit einem 22:22 Unentschieden.
„Wir haben hier alles gegeben und am Ende einen Punkt
gewonnen“ war die einstimmige Meinung nach dem Spiel in der Angermünder Kabine.
Bedenkt man, dass die Angermünderinnen ohne etatmäßigen Kreisläufer angetreten
waren, kann man diese Meinung auch als neutraler Beobachter teilen. Beide Mannschaften
erwartete an diesem Tag eine ganz besondere Atmosphäre in der Halle. Nicht nur,
dass die Halle für Potsdamer Verhältnisse sehr gut gefüllt war, auch mit den an diesem Tag hervorragend
aufgelegten ehemaligen Bundesliga Schiedsrichtern Axel Hack und Hagen Becker wurde
die Partie schon vor Anwurf einem Spitzenspiel gerecht.
Von Beginn an entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. Auf
beiden Seiten konnten sofort Tore erzielt und Nachlässigkeiten in der
jeweiligen Deckung ausgenutzt werden. Bis zum 6:6 erzielten die
Angermünderinnen vor allem über die „Zweite Welle“ Tore. Danach schlich sich
jedoch vermehrt der Fehlerteufel ein. Bälle wurden weggeworfen und lediglich
aus Einzelaktionen entstand Druck zum Tor. Ein Umstand, den die Potsdamerinnen
sofort ausnutzten und mit 4 Toren davonzogen (10:6). So war es Mitte der ersten
Halbzeit der richtige Moment für eine Verschnaufpause. Auszeit. „Jetzt wieder
im Team agieren und den Ball laufen lassen um so die Deckung in Bewegung zu
bringen“, war die Marschroute für den Abschluss der ersten Hälfte. Zunächst sollten
die Worte des Trainers Früchte tragen, denn innerhalb kurzer Zeit glich man das
Spiel aus und zwang so den Potsdamer Coach zu einer Auszeit. (11:11) Auch diese
verfehlte jedoch ihre Wirkung nicht, denn den Uckermärkerinnen gelang nichts
mehr und so ging es mit einem 14:11 Rückstand in die Pause.
Vom Trainer wurde in der Kabine mehr Konsequenz und vor
allem mehr Selbstvertrauen in den Abwehr- und Angriffsaktionen gefordert. Dass
hier nichts verloren war, zeigten vor allem die letzten Minuten der ersten
Hälfte, in der das Spiel gleich zweimal kippte. Voller Tatendrang ging es somit
in die zweite Hälfte.
Besonders die Anfangsminuten des zweiten Durchgangs gingen eindeutig
an die Gäste aus Angermünde. Angeführt von einer überragend aufspielenden
Olivia Cettl drehte man den Rückstand in eine Führung und schnupperte so an zwei
Auswärtspunkten (18:19). Nun waren es die Potsdamerinnen, die in dieser Phase
nur über die Einzelaktionen am Kreis oder dem linken Rückraum Tore erzielen
konnten. Die letzten 15 Minuten des Spiels gestalteten sich dann wiederum sehr
ausgeglichen. Beim Stand von 21:22 für den HCA hatte dieser gleich zweimal die
Chance ein kleines Polster herauszuspielen, doch stattdessen glich die HSC in
der 52. Minute zum 22:22 aus. Was folgte war ein kleines Handballkuriosum.
Keiner Mannschaft gelang es mehr ein Tor zu erzielen, da vor allem die Torhüter
auf beiden Seiten mit gehaltenen Strafwürfen und glänzenden Paraden zu
Höchstform aufliefen. An Spannung war diese Schlussphase trotzdem kaum zu
überbieten, denn beide Teams hatten durchaus die Möglichkeit, das Spiel für
sich zu entscheiden. Am Ende freuten sich die Angermünderinnen über ein tolles
Spiel und einen Punkt, den man in der Landeshauptstadt erst einmal holen muss.
Noch einmal gilt ein besonderes Lob den Schiedsrichtern,
die sich mit einer außergewöhnlichen Leistung die Hoffnung beider Mannschaften
auf ein Wiedersehen gesichert haben.
Der HCA spielte mit M.Kind, U. Jähnke (beide Tor), D. Hahne,
E. Reinicke, C. Dolch, E. Dahlke, O. Cettl, M. Kühn, J. Baumann, E. Weiske