Noch im letzten Jahr konnte
der 1. VfL in der Uckermark durch ein 21:21-Unentschieden einen Punkt
entführen. „Wir sind aber nicht abergläubisch, denn das bringt nur Unglück“ entgegnete
Keeper Fischer diesen Fakt. Gegen den SV Brandenburg II konnten sie beim
letzten Heimspieltag ihr Können unter Beweis stellen und einen Sieg erringen.
An diese Leistung sollte angeknüpft werden.
Mit dem Anpfiff sahen die
Zuschauer eine ausgeglichene Partie. Das Angermünder Vorhaben, den ersten
Angriff schnell durch einen Spielzug in einen Treffer umzuwandeln, schlug
gänzlich fehl. Stattdessen stibitzten die Landeshauptstädter das Spielgerät und
erzielten den ersten Treffer der Begegnung. Besonders auffällig war in der
Anfangsphase im Angermünder Aufbauspiel die Konzentrationsschwäche bei
Abspielen und Torwürfen. Allein 28 Fehlwürfe und ein Dutzend technische
Regelfehler im gesamten Spielverlauf ließen die Zuschauer auf der Tribüne immer
wieder ins Zittern kommen. Doch auch die Potsdamer hatten Probleme in die
Partie zu finden. So schossen sich beide Teams über die Stationen 3:3, 5:5 und
7:9 langsam ein. Die Angermünder Deckung um Abwehrchef Villain stand dann
zunehmend sicherer. Die Gegner wurden frühzeitig attackiert und
Kontermöglichkeiten eingeleitet, die Plötz und Mahns von der Außenposition zu
nutzen wussten. Auch Svarovsky konnte durch Treffer aus der zweiten Reihe dem
HCA den Rücken stärken. In die Kabine gingen beide Teams mit einer 12:11
Heimführung.
Während des Pausentees
machte der verletzte Wilhelm deutlich, dass an diesem Spieltag Punkte zu holen
sind. Tatsächlich nahmen sich alle Akteure die Worte zu Herzen und drehten in
den zweiten dreißig Minuten die Motoren hochtouriger.
Nach dem Wiederanpfiff
schien es, als wolle keine Mannschaft Tore erzielen. Als die Tafel 38 Minuten
zeigte, stand es gerade einmal 13:13. Bis dato konnten sich die
Uckermärker bei ihren drei Torhütern Fischer,
Scheer und Scherel bedanken, die den Kasten binnen dieser Phase sauber hielten.
Dann aber raffte sich der HCA wieder auf und traf innerhalb von guten zwanzig
Minuten genauso oft wie in der bisherigen Spielzeit. Im Angriff wurden
konsequent Spielzüge angesagt und ausgespielt. Auch Kreisläufer Bräunig, der
die Anspiele von Brederecke verwerte, wurde gut in Szene gesetzt. In der
Deckung war es Bailleu, der den Potsdamern den Zahn zog und mitverantwortlich
für die Leistungssteigerung von 15:15 auf 20:18 war. In den folgenden Angriffen
war Branding der Wurfgewaltigste. Er selbst machte sich mit seinen fünf
Treffern ein tolles nachträgliches Geburtstagsgeschenk, von dem auch seine
Mannschaft profitierte. Beim Stand von 24:20 fünf Minuten vor Ultimo war der
Rasen gemäht, der Drops gelutscht, die Messe gelesen. Die Körpersprache der
Hausherren sprach für sich. Der angeschlagene Taube verwandelte einen Strafwurf
und Bastkowski traf dreifach im 1:0 Konter. Captain Mercier erzielte jedoch mit
seinem Hebertor den letzten und gleichzeitig schönsten Treffer der Begegnung.
In einem fair geführten Spiel gewinnen die Uckermärker verdient mit 27:21 das
dritte Heimspiel in Folge.
Kommendes Wochenende ist der
HCA wieder zu Hause zu sehen. Diesmal spielt er im Pokal gegen den Grünheider
SV. Mal schauen, ob die Angermünder im Kampf um den Pott noch eine Runde weiterkommen…
Für
den HCA spielten: S. Scherel, A. Fischer, T. Scheer - S. Taube
(2 Tore/davon 1 Siebenmeter), S. Bräunig (2), P. Mahns (5), M. Brederecke, C.
Mercier (1), J. Plötz (2), A. Villain (3), P. Svarovsky (4), F. Bailleu, F.
Bastkowski (3), H. Branding (5).