Sonntag, 24. Januar 2010

Männer: Handball oder Kampfsport?

Grünheide (fb) Zwei blutige Nasen, Verletzungen an Arm und Bein und zwei Punkte in Grünheide gelassen. Das war die traurige Bilanz des zwölften Spieltages der Verbandsliga Nord für die Männer des HC 52 Angermünde. Im zweiten Auswärtsspiel des Jahres verloren die Uckermärker (Platz 5) nach hartem Kampf gegen den Achtplatzierten der Liga mit 23:19 (11:10).


Im ersten Spieltag der Meisterschaft hatten die Angermünder noch die Nase vorn. Mit 31:25 schickten sie die Mannschaft aus Oder-Spree nach Hause. Dass auswärts andere Regeln gelten, wussten die Akteure natürlich. Dementsprechend konzentriert ging das Abel/Cavalier-Team in die Partie gegen den Grünheider SV II.

Von der ersten Minute an wurde das Spiel bissig gestaltet. In der Abwehr stand der HCA gut, stieß aber auch im Angriffsspiel auf viel Gegenwehr. So setzte sich der Gastgeber langsam aber stetig von 2:0 über 4:3 auf 6:4 ab. Dann schalteten die Uckermärker kurzzeitig ab, waren von der teilweise übertriebenen Härte der Grünheider überrascht und packten selbst im Abwehrblock zu wenig an. Auch freie Konter wurden nicht verwertet. Die Quittung folgte: Binnen acht Minuten warfen die Gäste nur zwei Tore, der Gegner ganze fünf (11:6). Eine Auszeit des Trainers brachte die geforderte Ruhe im Zusammenspiel der HCA-Akteure und ermutigte sie für die Restminuten der Hälfte eins. Und tatsächlich erzielten sie mit viel Kampf vier Tore in Folge und markierten mit dem 11:10-Treffer den Pausenstand.
 

„Ihr musstet schon viel einstecken im Angriffsspiel, aber geht weiter konsequent in die Lücken. Den Schiedsrichtern wird dann nichts anderes übrig bleiben, als die Grünheider vom Platz zu werfen.“ lautete der Hinweis in der Kabine.

Dann folgte die Hälfte zwei, in der die Schiedsrichter den Zeitpunkt für die Hinausstellungen sichtlich verpassten und zu inkonstant bestraften. Somit ging der Hinweis in der Kabine nicht auf. Zwar traf der HCA direkt nach Wiederanpfiff zum letzten Gleichstand der Partie (11:11), aber nach dem direkten Gegentreffer rannten sie nur noch einem Rückstand hinterher (14:12, 16:14, 18:16). Allein in den zweiten 30 Minuten mussten die Gäste sieben Mal in Unterzahl spielen, vierzehn Minuten mit einem Spieler weniger, was sich auf der Anzeigetafel bemerkbar machte. Die Grünheider setzten sich auf 20:17 ab und waren einfach cleverer. Der Treffer der Angermünder zum 21:19 brachte die letzte Hoffnung auf einen möglichen Punktgewinn, ehe die Gegner durch zwei Tore den Traum platzen ließen und zum 23:19-Endstand trafen. Erwähnenswert ist die hohe Anzahl der Siebenmeter, die dem Grünheider SV II zugesprochen wurden: Vierzehn Stück an der Zahl, von denen ganze zehn verwertet wurden (Der HCA verwandelte drei von vier Siebenmeter.). „Auswärts nur dreizehn Gegentreffer aus dem Spiel heraus zu bekommen geht in Ordnung“, so Trainer Cavalier nach der Begegnung. „Die Moral hat gestimmt und der Kampf auch. Lasst die Köpfe nicht hängen und revanchiert euch nächste Woche in unserer Hölle gegen Potsdam für die Hinrundenniederlage.“

Der HCA spielte mit: A. Fischer – D. Reinicke (4 Tore/davon 3 Siebenmeter), C. Mercier (4), S. Taube (3), P. Svarovsky (3), J. Plötz (2), A. Villain (2), F. Bastkowski (1), F. Bailleu, H. Branding, S. Kellner, M. Brederecke, S. Bräunig, P. Mahns, C. Schlese