Werder (dr) Mit einer 26:18 Auswärtspleite beim H.V. Grün
Weiß Werder starten die Handballerinnen des HC 52 Angermünde in die
Brandenburgligasaison 2013/14.
Auf dem Papier war es zweifellos das absolute Spitzenspiel
des zweiten Spieltages, denn es traf mit Werder der Vorjahreszweite auf den
aktuellen Landesmeister aus Angermünde.
Realistisch schätzte der Trainer der Angermünderinnen die
beiden Kontrahenten in diesem Jahr jedoch nicht auf Augenhöhe ein. Das Fehlen
mehrerer erfahrener Spielerinnen im Vergleich zum Vorjahr wird nicht nur im
ersten Saisonspiel, sondern auch in der gesamten Saison beim HCA zu spüren
sein. Im direkten Vergleich profitieren die Blütenstädterinnen enorm von der
Auflösung der ersten Potsdamer Mannschaft und konnten sich nahezu auf allen
Positionen in der Breite verstärken.
Dem Spiel war das nach Abpfiff der ersten 30 Minuten jedoch
ganz und gar nicht anzumerken. Im Gegenteil, durch eine gut formierte Deckung
und einer gleichzeitig selbstbewussten Angriffsleistung gelang es den Uckermärkerinnen
mit einem 13:12 Vorsprung in die Pause zu gehen. Hier stachen vor allem Karolin
Köder auf der rechten und Julia Baumann auf der linken Aufbauposition heraus.
Ein ums andere Mal gelang es ihnen mit starken Täuschungen die Gegenspielerin
zu verladen oder die Lücken, die vorher durch die Außenspielerinnen gerissen
wurden, auszunutzen.
Auch insgesamt wirkte das Spiel der Angermünderinnen sehr
gefällig, von Anfang an packte man hinten zu und konnte zum Halbzeitsignal mit
nur 12 Gegentoren sehr zufrieden sein.
Aber auch die Spielerinnen der Heimmannschaft zeigten in
vielen Situationen ihr spielerisches Potential, jedoch meist nur in
Einzelaktionen, so dass diese bis dahin durch die Angermünder Abwehr noch
leicht auszurechnen waren.
In der Halbzeitpause appellierte der hoch zufriedene Trainer
der Gästemannschaft vor allem an die Psyche seiner Spielerinnen. „Spaß am
Handball, Ehrgeiz und Selbstvertrauen werden dieses Spiel entscheiden.“ Dass er
damit leider falsch lag, konnte zu diesem Zeitpunkt noch keiner wissen.
Auch die zweite Halbzeit startete ausgeglichen. Zweimal
konnten die Angermünderinnen die schnelle Führung der Werder-Damen noch
ausgleichen bis dann zum ersten Mal ein zwei Tore Rückstand des HCA auf der
Anzeigetafel aufblinkte. Ab der 40. Minute schien das Glück dem HCA dann nicht
mehr Hold zu sein. Die offensive Deckung der Werderanerinnen machte es dem Gast
zusehends schwerer zum Torerfolg zu kommen. In dieser Phase des Spiels
verletzte sich zudem die bis dahin so stark agierende Karolin Köder ohne
gegnerische Einwirkung so schwer am Knie, dass ein Weiterspielen unmöglich war
(Gute Besserung!). Geschockt von der Verletzung fiel das Spiel der
Angermünderinnen wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Nichts ging mehr. Diesen
Umstand nutzte das Heimteam und enteilte bis zum Schlusssignal auf einen
8-Torevorsprung.
Trotzdem die Enttäuschung den Angermünderinnen über die
Niederlage, natürlich vor allem aber auch ob der Verletzung ihrer Mitspielerin
ins Gesicht geschrieben war, haben sie sich mit der gezeigten Leistung
Anerkennung bei ihrem Trainer erspielt.
Umso mehr erhofft sich der Vorjahreserste die Unterstützung
seiner Fans beim ersten Heimspiel gegen die Damen des VfB Doberlug Kirchhain am
Samstag um 18:00 Uhr in der Angermünder Mehrzweckhalle.