Angermünde
(fb)
Nachdem die Männermannschaft des HC 52 Angermünde mit vier Niederlagen in die
Verbandsligasaison startete, musste erst der Zweitplatzierte der
Brandenburgliga im Pokalspiel in die Uckermark reisen, um den Bann zu brechen.
Gegen den SSV Falkensee erkämpften die Angermünder einen 30:29 (Halbzeitstand:
15:12) Erfolg und hoffen nun auf das Los für die kommende Runde.
„Ich habe ganz heiße und
schweißnasse Hände vom Klatschen“ berichtete eine Zuschauerin nach dem Abpfiff.
Dass der HCA ausgerechnet gegen einen Aufstiegsaspiranten für die
Ostsee-Spree-Oberliga den ersten Sieg in der laufenden Saison einfuhr, ist
wahrlich eine Pokalsensation. Immerhin fehlten neben dem Spielmacher Wilhelm
auch Außenspieler Mercier, Rückraumakteur Reinicke sowie die beiden Torhüter
Scheer und Scherel.
Mit dem Anpfiff der Partie
wurde es schon deutlich, dass im Turnier um den Pokal andere Gesetze gelten.
Die wenigen Zuschauer auf der Tribüne sahen eine im Vergleich zum Ligabetrieb
völlig ausgewechselte Mannschaft und unterstützten den HCA so lautstark, als
wären alle Sitzplätze ausverkauft. Svarovsky konnte aus dem Rückraum den
1:0-Führungstreffer erzielen. In der Deckung standen die Uckermärker offensiv
und zwangen die Gäste von außen zu werfen. Diese hatten besonders in der
Anfangsphase Probleme mit dem Spielgerät. Bis zum Stand von 3:3 waren beide
Teams auf Augenhöhe. Dann war es jedoch der SSV, der seine
Brandenburgligaerfahrung nutzte und durch clevere Kreisanspiele und aktive
1:1-Situation den Heimblock überwand und auf 3:6 davonzog. Der HCA ließ sich
aber nicht abschütteln, fing in der Abwehr die Zuspiele der Randberliner ab und
vollendete im schnellen Angriff durch Mahns. Beim Stand von 6:7 half auch keine
Auszeit des Gästecoachs. Immer wieder schlug die „rote Rakete“ Mahns zu und
sorgte für den 8:7 Führungstreffer. Beim Stand von 12:9 für die Hausherren erteilten
die beiden Unparteiischen dem Gästecoach eine Hinausstellung, die ihm in der
zweiten Spielhälfte noch zum Verhängnis
wurde. Wegen erneutem Meckern wurde er dann mit rot bestraft und durfte seine
Akteure von der Tribüne aus beobachten. Bis zum Abpfiff der ersten dreißig
Minuten konnte der SSV nichts mehr an dem Drei-Tore-Rückstand ändern. In die
Kabine ging der HCA mit einem 15:12-Puffer.
Erneut wurde während des
Pausentees darauf hingewiesen, dass man bei dieser Partie nur gewinnen kann –
entweder an Erfahrung oder eine zweite Pokalrunde.
Nach dem Wiederanpfiff konnten
beide Mannschaften dreifach verwandeln, ehe sich die Gäste kampfeslustiger
zurückmeldeten. Beim HCA gelang in den Folgeminuten nichts Brauchbares. In der
Deckung lud man den Gegner zum Toreerzielen ein und im Angriff dominierten
Fehlpässe. So schöpfte der SSV erneut Hoffnung, als sie auf 18:20 den Spieß
umdrehten. Anders als bei den bisherigen Verbandsligaspielen wirkten die
Hausherren weniger erschöpft und ein Siegeswille war erkennbar. Eine offensive
Deckung der Randberliner spielte dem HCA in die Karten. Durch gelungene
Kreisanspiele konnte sich Villain gegen die großgewachsenen Gäste durchsetzen
und verwandeln oder Strafwürfe erwirtschaften, die er selbst unterzubringen
wusste. Beim 20:22 erzielten die Verbandsligisten gleich vier Treffer in Folge.
Der Glaube an das Weiterkommen im Pokal war elf Minuten vor Abpfiff ganz groß.
Bis zum 28:29 für Falkensee war es ein ständiger Schlagabtausch. Es war noch
zwei Minuten zu spielen, als der HCA den Ausgleichstreffer erzielte. In
Überzahl eroberten sie erneut den Ball und erwirtschafteten einen Strafwurf,
den der angeschlagene Taube zum 30:29-Siegtreffer verwandelte. Zwanzig Sekunden
reichten für die Gäste nicht aus, das Resultat zu ändern. Wenn jetzt auch in
der Liga die ersten Siege eingefahren werden, klettern die Angermünder vielleicht
vom Schlusslicht ins Tabellenmittelfeld. Dieser Sieg sorgt jedenfalls für einen
deutlichen Motivationsschub.
Für
den HCA spielten: A. Fischer – A. Villain (7 Tore/davon 1
Siebenmeter), P. Mahns (8), F. Bastkowski (4), P. Svarovsky (3), H. Branding
(2), F. Bailleu (2), S. Taube (2/2), J. Plötz (1), S. Bräunig (1), M.
Brederecke