Angermünde
(fb)
Nach fünf ungeschlagenen Heimpartien in Folge musste der Handballclub
Angermünde, mittlerweile Tabellenschlusslicht der Verbandsliga Nord, eine
Niederlage in den eigenen Wänden gegen den PHC Wittenberge (2.) einstecken.
Unzählige Abschlussfehler waren ausschlaggebend für die letztlich zu hoch
ausgefallene 21:29-Pleite (Halbzeitstand 10:13).
In die Uckermark reiste nach
dem 26:26-Vorspieltagsergebnis gegen den SV R.-W. Werneuchen die
angriffsstärkste Mannschaft der Liga. Mit insgesamt 517 Treffern in 17
Begegnungen erzielte der PHC Wittenberge mit über 34 Treffern pro Spiel so
viele Tore wie kein anderes Team. Entsprechendes Hauptaugenmerk war folglich
die Defensive. Durch frühes Stören und Unterbinden der Pässe sollte kein
flüssiges Zusammenspiel des Gegners zugelassen werden.
Gesagt, getan. In den
Anfangsminuten der Begegnung wurde dies genau umgesetzt. Aus dem Rückraum der
Gäste kam kein Druck. Oftmals konnte der PHC nur von den Außenpositionen oder
über clevere Kreisanspiele die Angermünder Deckung überwinden. Zudem fing der
HCA ein ums andere Mal das Spielgerät ab und verwandelte im Schnellangriff
durch Jan Plötz und Peter Mahns. Über die Stationen 2:3, 4:4 und 5:6 blieb die
Partie ausgeglichen. In der folgenden Spielzeit schienen die Uckermärker die
Anfangsdevise, das Hauptaugenmerk auf die Deckung zu legen, zu ernst zu nehmen
und als Konsequenz das Angriffsspiel zu verlernen. Allein in der ersten Hälfte
landeten über ein halbes Dutzend Hundertprozentchancen, darunter freie
Kontermöglichkeiten, in den Händen des PHC-Keepers. Durch diese zahlreichen
Fehlversuche konnten sich die Prignitzer auf 7:11 absetzen. Hinzu kam, dass
etliche Abwehraktionen der Hausherren mit einem Siebenmeterstrafwurf für die
Wittenberger geahndet wurden. Diese wussten alle sechs Versuche vom Punkt zu
verwandeln. Hingegen konnte der HCA keinen einzigen seiner vier
Siebenmetermöglichkeiten im PHC-Tor unterbringen. Beim Stand von 8:13 zeigte
Martin Brederecke durch seinen Treffer, dass trotz bisheriger Fehlversuche des
Gastgebers nichts entschieden war. Tatsächlich traf der HCA vor dem Pausengong
abermals und ging mit einem 10:13 in die Kabine.
„Wenn wir unsere Chancen im
Angriff verwerten, führen wir mit über fünf Toren“, so Dirk Wilhelm. „Die
Abwehr steht robust. Wittenberge hat es schwer und trifft auf Gegenwehr.“
Tatsächlich konnten die Wittenberger durch die offensive Deckung nicht ihre
eigentliche Rückraumstärke zeigen und oft nur über den Kreis oder Außen
punkten.
In den zweiten dreißig
Minuten wurde den Angermündern deutlich, dass die Prignitzer nicht ohne Grund
auf dem zweiten Tabellenrang stehen. In der Abwehr standen sie, wie schon in
der ersten Spielhälfte, defensiv 6:0. „Ohne die HCA-Akteure Stefan Taube, Dirk
Welhelm und Phillip Svarovsky ist es schwierig, auch mal die einfachen Tore aus
dem Rückraum zu erzielen“, so Coach Toralf Abel. Stattdessen packte Denny
Reinicke Mut und traf von der halblinken Position. Auch Hannes Branding zeigte
in brenzligen Situationen, dass er das Spielgerät in den Winkel des Tores
befördern kann. Nichtsdestotrotz war es schwierig, gegen die körperlich
überlegenen Wittenberger aus dem Rückraum zu punkten, sodass oftmals Christian
Mercier oder Jan Plötz auf den Außenpositionen bedient wurden und verwandeln
konnten. Trotzdem konnten die Gäste ihren Vorsprung halten oder ausbauen. Über
die Stationen 12:17, 14:19 und 18:23 nahm das Spiel den bislang typischen Lauf
und der HCA stellte sich auf die dritte Heimniederlage in der laufenden Saison
ein. In der 54. Minute zeigte die Tafel nur noch ein 20:24. „Alles oder nichts“
lautete die Devise. Zwei Offensivakteure seitens des HCA nahmen die beiden effektivsten
Gästespieler auf Mann, wollten so Anspiele verhindern und Fehler des PHC
erzwingen. Aus „alles“ wurde „nichts“. Der PHC spielte die entstandenen Lücken
in der Deckung der Uckermärker clever aus und machte durch zwei Treffer den
Sack zu.
Mit 21:29 endete eine Partie
auf Augenhöhe, die deutlich knapper ausgefallen wäre, wenn die Angermünder nur
die Hälfte ihrer Siebenmeter- und Hundertprozentchancen verwertet hätten.
Für
den HCA spielten: S. Scherel, T. Scheer – P. Mahns (3 Tore), M.
Brederecke (3), H. Branding (3), D. Reinicke (3), C. Mercier (3), J. Plötz (3),
F.
Bastkowski (2), A. Villain (1), S. Bräunig,
F. Bailleu, S. Taube, M. Rosenfeldt – Coach: T. Abel, D. Cavalier, P. Svarovsky