Schon vor Spielbeginn war
die Stimmung gut. Vor einer immensen Fankulisse konnte Coach Toralf Abel dank
eines vierzehn Mann starken Kaders aus dem Vollen schöpfen. Trotzdem haperte es
gleich zu Beginn. Das erste Tor seitens der Heimmannschaft musste lange sechs
Minuten auf sich warten. Bis dato musste der HCA erst ins Spiel finden und
staunte zugleich über die robuste Deckung der Kurstädter. In der Abwehr
kassierten die Angermünder durch effektive Einzelaktionen der Gäste gleich zwei
Treffer. Die Antwort kam jedoch prompt: Nach dem 0:2-Rückstand war es Peter
Mahns, der das Spielgerät im Konter zugespielt bekam und den ehemaligen
Angermünder Keeper Paul Block verladen und zum 1:2 Anschlusstreffer verwandeln
konnte. Auch in den Folgeminuten blieb es eine Begegnung auf Augenhöhe. Immer
wieder konnten die Hausherren ihre Spielzüge erfolgreich zeigen. Auch die
Deckung stand zunehmend besser. Mit einer defensiven 3:3-Variante hatte der SV
Jahn deutlich zu kämpfen. Über die Stationen 2:2, 4:3 und 5:6 bot man den
Zuschauern Spannung satt. Dann aber spielte bis zum Stand von 7:10 der
Schlendrian in Form von Abspielfehlern und Wurfungenauigkeiten in den eigenen
Angriffsreihen mit. Stefan Taube buxierte den Störengast vom Feld und verkürzte
durch seine Rückraumtreffer auf 10:11. Kurz vor dem Abpfiff trafen die
Kurstädter nochmal und markierten damit den knappen 10:12-Pausenstand.
In der Kabine fand Dirk
Cavalier die richtigen Worte. „Gegen den Viertplatzierten der Liga nur 12 Tore
in dreißig Minuten zu erhalten, ist keine Schande. In diesem Derby ist noch
alles möglich.“
Mit dem Hintergrundwissen,
dass die Uckermärker den SV Jahn Bad Freienwalde in den Saisons zuvor schon
öfter mal den einen oder anderen Punkt stibitzen konnten, ging es zur zweiten Spielhälfte
aufs Feld. Tatsächlich startete der HCA hochmotiviert und konnte sich durch
Tore von Jan Plötz von der Außenposition und Denny Reinicke aus dem Rückraum auf
13:13 zurück ins Derby kämpfen. Dann aber kamen die berühmten fünf Minuten, in
denen für die Angermünder nichts lief. Die Kurstädter drehten ihre Motoren hoch
und zogen durch verwandelte Siebenmeter und Treffer aus der zweiten Reihe auf
14:17 davon. Dass das Spiel hochklassig war und viel Ansehnliches zu bieten
hatte, zeigt der Fakt, dass drei Minuten später schon wieder der
17:17-Ausgleichstreffer fiel. Christian Mercier und Martin Brederecke ließen
durch ihre Treffer die Hoffnung auf zwei mögliche Punkte aufleben. Nach diesen
Treffern kam jedoch der Knick ins Derby. Eine Doppelbestrafung der
Unparteiischen gegen den HCA ließ die Blase platzen. Die Gäste bekamen einen
Siebenmeter zugesprochen und die Hausherren wurden zugleich mit einer
Zweiminuten-Zeitstrafe belastet. In Überzahl spielte der SV Jahn seine Stärke aus
und konnte zum vorentscheidenden 19:23 verwandeln. Bei verbleibenden acht
Minuten war ein Sieg nicht unmöglich, aber unglaublich schwierig. Trotz eines
großen Kampfes reichte es nicht für die Uckermärker, das Derby noch zu drehen. Der
SV Jahn Bad Freienwalde zeigte durch den letztlichen 22:25 Sieg, dass die
Mannschaft nicht umsonst im oberen Tabellendrittel steht.
Nach der Osterpause begibt
sich der HCA in die Landeshauptstadt, um beim 1. VfL Potsdam II die womöglich
ersten Auswärtspunkte einzufahren und den Tabellenkeller zu verlassen.
Für
den HCA spielten: A. Fischer, T. Scheer – S. Taube (4
Tore/davon 1 Siebenmeter), P. Mahns (6), M. Brederecke (1), H. Branding (1), D.
Reinicke (2), C. Mercier (2), J. Plötz (2), F. Bastkowski (2), A. Villain (1), S. Bräunig, F. Bailleu (1), M.
Rosenfeldt – Coach: T. Abel, D. Cavalier