Werder (dr) Die Damenmannschaft des HC 52 Angermünde
verliert das Spitzenspiel in der Brandenburgliga denkbar knapp mit 23:22 beim
Tabellendritten aus Werder.
Nachdem man das Hinspiel in eigener Halle noch mit 31:18
dominierte, war allen HCA-Akteurinnen bewusst, dass dies heute ein ganz anderes
Spiel werden würde. Die Marschroute für diesen Tag war jedoch klar ausgegeben.
Konzentriert und aggressiv spielen, um so dem Gegner das eigene Spiel aufzuzwingen.
Das ging jedoch in den ersten zehn Minuten erst einmal
gründlich schief. Hier war es der Gastgeber, der das Spiel bestimmte. Vor allem
die beiden Halbspielerinnen aus Werder wirbelten immer wieder Lücken in die
Deckung der Angermünderinnen und kamen so zu eigenen Torerfolgen oder setzten
die Mitspielerinnen in Szene. Jedoch war es an diesem Tag nicht die eigene
Deckung, die den Gästen aus der Uckermark zu schaffen machen sollte, sondern
der Angriff, der nur sehr schleppend ins Rollen kam. Nachdem die Angermünderinnen
nach elf Minuten mit 7:3 in Rückstand lagen, sah sich der Gästetrainer zur
einminütigen Auszeit gezwungen.
Vorne nicht überhasten, konzentrierter zu Werke gehen und
mit mehr Selbstvertrauen abschließen, sollten die Schlagworte für die verbleibenden
20 Minuten in Durchgang eins sein. Tatsächlich sollte diese Verschnaufpause die
bis dahin vollkommen verunsicherten Gästespielerinnen etwas zurück in die Spur
bringen. Mit einer nun konstanten Deckungsleistung erspielten sich die
Uckermärkerinnen mehr Bälle und Möglichkeiten zu einfachen Toren, die jedoch
nicht immer genutzt wurden, was vor allem an einer glänzend aufgelegten
Werder-Torsteherin lag. Trotzdem gestaltete sich das Spiel nun offener. Über
die Stationen 8:7 und 11:9 waren es vor allem die Abwehrreihen, die dieses
Spiel ausmachten. Eine weiterhin hohe Wurf- und Abspielfehlerquote der Gäste
machte ein Herankommen im Zwischenstand jedoch unmöglich. Beim Stand von 12:10
ertönte das Pausensignal.
In dem Bewusstsein, dass 12 Gegentore in fremder Halle zur
Halbzeit ein Erfolg sind, wurden die Themen der Halbzeitansprache vor allem auf
die Variabilität im Angriff konzentriert. Mit dem Vorsatz die technischen
Fehler zu minimieren, ging es dann in die zweite Hälfte.
Diese ähnelte anfangs jedoch stark dem ersten Durchgang.
Immer wieder scheiterte die Angermünder Offensive entweder an der Torhüterin
oder an sich selbst, indem Bälle leichtfertig aus der Hand gegeben wurden. So
liefen die Angermünderinnen in der 40. Minute wieder einem 4 Tore Rückstand hinterher
(16:12). Mit einer Zeitstrafe für die Heimmannschaft sollten die
Uckermärkerinnen dann allerdings ihre stärkste Phase im Spiel einläuten. Mit
geradlinigem Konterspiel und guten Abschlüssen über den Rückraum holte das Team
den Rückstand binnen kurzer Zeit auf und zwang so den Heimcoach zur Grünen
Karte. (45.Minute; 16:16) Anschließend entwickelte sich ein offener und fairer
Schlagabtausch um die zwei Pluspunkte. Leider gelang es den Gästen in dieser
Phase nicht den psychologisch wichtigen Führungstreffer zu erzielen. So hatten
auch hier wieder die Angermünderinnen das Nachsehen, die in den entscheidenden
Aktionen einfach nicht wach genug waren. Das Spiel endete glücklich aber
insgesamt nicht unverdient mit 23:22 für die Blütenstädterinnen. Für die Angermünderinnen
heißt es nun die richtigen Rückschlüsse aus dieser Partie zu ziehen, um in den
verbleibenden 4 Saisonspielen die maximale Punktzahl zu erreichen. Sollte das
gelingen, können die Damen aus der Uckermark den begehrten Platz an der
Tabellenspitze aus eigener Kraft am Ende der Saison erreichen.
Die nächste schwere Aufgabe auf dem Weg dorthin stellt sich bereits am
kommenden Samstag (16:00 Uhr) in eigener
Halle, wenn die Uckermärkerinnen auf die Damen aus Doberlug-Kirchhain treffen.