Sonntag, 18. April 2010

Männer: Im Derby herrschen andere Regeln

Eberswalde (fb) Aus Sicht der Tabelle lagen sie drei Plätze voneinander entfernt, auf der Landkarte sind es Luftlinie auch nur 26km.  Der HC 52 Angermünde (Platz 7) unterlag im Derby gegen den 1. SV Eberswalde II (Platz 10) mit 30:24 (14:9). Die Uckermärker konnten nicht an das Hinspiel anknüpfen, in dem sie noch mit 26:24 als Sieger von der Platte gingen. Die Angermünder bleiben in der Verbandsliga Nord somit auf unverändertem Tabellenrang mit nur drei Punkten Rückstand auf den Bronzeplatz.
Mit nur einem Torwart und dem verletzten Captain Mercier reiste der HCA die wohl kürzeste Auswärtsfahrt der Saison an. Nichtsdestotrotz sollte nach einer konzentrierten Erwärmung und motivierenden Worten des Trainers Abel sofort gezeigt werden, dass die Gäste auch auswärts mal punkten können.

Direkt nach dem Anpfiff konnten die Uckermärker den ersten Treffer verbuchen (0:1), es sollte allerdings die einzige Führung dieser Partie bleiben. In der Deckung war man zu zaghaft, trat zu spät heraus und überließ Keeper Fischer oftmals den frei zu Wurf kommenden Eberswaldern. Auch im Angriff klappte so gut wie nichts. Zu viele technische Fehler und eine katastrophale Chancenverwertung waren ausschlaggebende Punkte für den stetig wachsenden Rückstand (3:2, 5:3, 8:4). Auch eine frühe Auszeit (12.) des Trainerduos Abel/Cavalier brachte keinen Erfolg. Die 6:0-Deckung wurde über eine offensivere 4:2-Deckung gar auf eine 3:2:1-Offensive umgestellt – erfolglos. Die Kreisstädter fanden immer Wege, an den Gästen vorbeizukommen. Beim Stand von 13:6, fünf Minuten vor dem Abpfiff, konzentrierte sich der HCA nochmals, stibitzte den einen oder anderen Ball und verwerte die Konter. Mit einem 14:9-Halbzeitstand gingen die Akteure schließlich in die Kabine.

„Ein großes Manko sind im Angriffspiel die Chancenverwertung sowie die technischen Fehler!“ erklärten die Trainer. „Fünf Tore können schnell aufgeholt werden, also lasst nicht die Köpfe hängen und kämpft um die zwei Auswärtspunkte.“

Alle Akteure auf dem Feld wussten, dass die Anfangsphase nach Wiederanpfiff die Wichtigste ist. Leider verschlief man diese und der 1.SV konnte sich nach schon kurzer Zeit auf 18:10 absetzen, ein Rückstand, der erstmal aufgeholt werden muss. Hinzu kommt, dass sich Bailleu und Brederecke verletzten und für die Folgeminuten zwei Stammspieler fehlten. In der Deckung standen die Angermünder zwar etwas besser, aber vor allem von den Außenpositionen und über den Kreis fand der Gastgeber Erfolg. „Wären im Angriffspiel nicht so viele Fehlpässe geschehen und die freien Würfe in Tore umgemünzt worden, sähe das Ergebnis definitiv besser aus“ hörte man nur von der Gästebank. Fakt ist, dass keiner der Akteure Bestmögliches gezeigt hat und es an vielen Stellen des Spiels Bedarf der Verbesserung besteht. Der Acht-Tore-Rückstand blieb konstant (21:13, 24:16, 27:19). Auch den zahlreich mitgereisten Zuschauern fiel deutlich auf, dass im HCA-Spiel der Wurm drin sei. „Diese Darbietung ist kein Vergleich zum letzten Heimspiel gegen Neuruppin“ stellte ein Fan fest. Beim Stand von 27:21 (25.) nahm der Eberswalder Coach eine Auszeit, in der sich die Gäste das Ziel setzten, die Partie ansehnlich und mit Kampf bis zur letzten Minute zu Ende zu bringen. Geschafft wurde das nur teilweise, denn der Rückstand wurde nicht noch vergrößert. Mit einem letztlich verdienten 30:24 endet ein klassisches Derby.

Kommenden Samstag ist der HCA zu Gast beim direkten Tabellennachbarn R.W. Werneuchen (8. Platz). Hoffentlich können die Uckermärker bei dieser Partie an das Hinrundenspiel anknüpfen, das sie mit 33:29 für sich entschieden.

Für den HCA spielten: A. Fischer – A. Villain (2 Tore/davon 2 Siebenmeter), S. Taube (5), F. Bastkowski (5), D. Reinicke (3), H. Branding (2), P. Svarovsky (2), J. Plötz (2), S. Bräunig (1), M. Brederecke (1), F. Bailleu (1), S. Kellner