Montag, 9. Januar 2012

Frauen: Traum vom Final Four geplatzt

Angermünde: Mit einer denkbar knappen 22:23 Heimniederlage ist für die Damen des HC 52 Angermünde der Traum von der Teilnahme am Final Four Turnier des Landespokals geplatzt. Dass die Niederlage gegen den höherklassigen Gast an diesem Tag alles andere als eine Selbstverständlichkeit war, zeigt allein der knappe Endstand.
 Auf dem Papier waren die Rollen vor Anwurf jedoch klar verteilt. Angermünde als Gastgeber gegen den aktuell Dritten der Ostsee-Spree-Oberliga, MTV Altlandsberg II. Der Gast reiste allerdings mit einigen Personalsorgen in die Uckermark und musste so auf Verstärkung aus der Ersten (2.Bundesliga) und Dritten (Brandenburgliga) zurückgreifen.

Der Wille an diesem Samstagvormittag doch das Unmögliche zu schaffen, motivierte die Uckermärkerinnen noch einmal extra und ließ sie gut in eine zu jedem Zeitpunkt spannende Partie starten. Mit einer gut eingestellten Deckung unterband man das Zusammenspiel der Altlandsberger Aufbaureihe gut, so dass sich diese immer wieder in kraftraubenden Einzelaktionen Chancen erarbeiten mussten. Im eigenen Angriff verlief allerdings nicht alles nach Plan. Verworfene Bälle von den Außenpositionen und ein gut agierender Mittelblock der Gäste verhinderten leichte Torerfolge. So gestaltete sich die komplette erste Hälfte sehr ausgeglichen (3:3; 6:6; 9:9). Den Schlusspunkt des ersten Abschnitts setzte allerdings das Heimteam und ging vor allem dank einer starken kämpferischen Leistung mit einem Tor in Führung (10:11). In der Halbzeit brauchte nicht viel gesagt werden, allen Akteurinnen war klar, dass ein Weiterkommen heute möglich war. Angesichts der angespannten Personalsituation auf der Gegnerseite nahm man sich vor, immer wieder schnell zu spielen, Konter zu setzen und so den Gegner müde zu machen. Diese Taktik ging in den ersten zehn Minuten des zweiten Durchgangs voll auf. Die blendend aufgelegte Torhüterin Jähnke fischte einen Ball nach dem raus und leitete so wichtige Tempogegenstöße ein, die das Angermünder Team in der 43. Minute mit 16:12 in Führung brachten. Dann folgte allerdings der Bruch im Angermünder Spiel, der rückblickend betrachtet das Spiel kippen ließ. Innerhalb von einer Minute mussten gleich drei Spielrinnen für 2-Minuten das Feld verlassen. Nur noch zu dritt sah man sich schutzlos den Gästen gegenüber. Zwar erzielte man sogar noch ein Tor in dreifacher Unterzahl, aber in der Folge mussten die Uckermärkerinnen wieder den Ausgleich hinnehmen. (17:17)
Beim Stand von 21:20, acht Minuten vor Ende der Partie nahm Trainer Reinicke dann nochmal eine taktische Auszeit. Die letzten Reserven mobilisieren und weiterhin schnell spielen sollten die Devise sein. In der letzten Phase des Spiels liefen noch einmal beide Torhüter zu Höchstleistungen auf, so dass insgesamt nur noch vier Tore fallen sollten.


30 Sekunden vor Schluss hatten dann die Angermünderinnen bei Stand von 22:22 den Ball und somit die Chance mit einem Tor das Spiel zu gewinnen. Das Zeichen der Schiedsrichterinnen zur Ankündigung des passiven Spiels zwang die HCA Damen dann zu einem überhasteten Abschluss, der den Weg in den gegnerischen Abwehrblock fand. Von dort spielten die Gäste vier Sekunden vor Schluss einen langen Ball, der durch eine enteilte Angreiferin im Tor unter gebracht wurde. Die Angermünderinnen hatten das Spiel eine Sekunde vor Schluss verloren.
Die Enttäuschung darüber war natürlich groß, aber sowohl Gegner als auch Heimmannschaft waren sich schnell einig, dass dieses Spiel nicht durch spielerische Überlegenheit entschieden wurde. Nicht nur vom stolzen Trainer, sondern auch vom Publikum ernteten die Uckermärkerinnen viel Lob für die gebotene Leistung.
Allein dieser Punkt sollte die Damen des HCA ermutigen, denn mit einer vergleichbaren Leistung lassen sich auch die kommenden schweren Auswärtspartien bewältigen.


Der HCA spielte mit: Jähnke - Dolch (1), Hahne (1), Kottke, Köder (4), Baumann, Cettl (4), Wallbaum, Kruse (3/1), Dahlke (5/3), Tesch, Duckert (4)