Montag, 17. Januar 2011

Kantersieg mit bitterem Beigeschmack

Angermünde (fb) Das neue Jahr begann rosig für die Männermannschaft des HC 52 Angermünde (Platz 7). Gegen die Gäste aus Premnitz (Platz 11) konnten die Uckermärker ihren sechsten und mit zwanzig Toren Differenz gleichzeitig höchsten Heimerfolg einfahren und damit die Neun-Tore-Niederlage (20:29) aus der Hinrunde so gut wie aus den Gedanken streichen. In einem schnellen Spiel setzte sich der HCA mit 34:14 (19:7) durch und belegt nun Rang sechs in der Verbandsliga Nord.

Die Weihnachtszeit ist vorbei, der Weihnachtsbraten wieder abtrainiert. Die Männermannschaft unter Coach Abel hat sich viel vorgenommen für die Rückrunde. Mit einer regen Trainingsbeteiligung und entsprechender Disziplin wurden vor dem Rückrundenstart nochmals Kraft und Seele gestärkt, ehe die Partie gegen TSV Chemie Premnitz angepfiffen wurde.

Der HCA begann sofort in der Abwehr robust zu stehen, ließ dem Gegner kaum Möglichkeiten für direkte Abschlüsse. Abwehrspitze Brederecke stibitzte den Ball und verwandelte nach drei Minuten zum 3:0. In den eigenen Reihen wurde Keeper Fischer seinem Namen gerecht: Er fischte selbst die hundertprozentigen Chancen der Gäste raus. Als sich Taube im Gegenzug den Ball erlief, knickte er unglücklich mit dem Fuß um und riss sich dabei die Achillessehne (gute Besserung!). „Jetzt müssen wir auch mal ohne unseren Rückraumspezialisten kämpfen“, ermutigte Captain Mercier seine Mannschaft. Sichtlich geschockt gestalteten die HCA-Akteure die Folgeminuten bis zum Stand von 6:3. Ab dem Zeitpunkt konnten die wenigen Fans, die an diesem Sonntag die Begegnung sahen, eine laufbereite, spielerisch überlegene Angermünder Mannschaft bewundern. Immer wieder fing der Gastgeber den Ball ab, verwandelte im schnellen Konter und erhöhte so nach bereits 23 Minuten durch Bailleu, Bastkowski und Villain auf 16:6. Die Premnitzer Gäste gestalteten scheinbar motivationslos, dennoch mit viel Energie auf den Schiedsrichter zu meckern, die letzte Phase in Unterzahl, in der der HCA noch auf 19:7 erhöhen konnte.

In der Kabine geschah dann etwas Außergewöhnliches. Der sonst so disziplinierte und selten in der Halbzeit lobende Trainer Abel schrieb mit einer Kreide „Respekt“ an die Wand – das war alles. Zwar gab es noch einige kleine Hinweise, aber dieses Zeichen des Vertrauens und der Zuversicht, sprach besonders den jungen Spielern, wie Branding und Riege, Mut zu.

In Hälfte zwei wurden die Motoren keineswegs einen Gang runtergeschaltet. Immer wieder bekam man gute Aktionen in der Deckung zu Gesicht und die schnell eingeleiteten Konter fanden den Weg ins gegnerische Tor. Über die Stationen 23:8, 25:9 und 28:10 war der sechste Heimerfolg schon in trockenen Tüchern. Jeder Spieler bekam ab dato die Möglichkeit, sich zu profilieren. Beim Stand von 29:13 schien das gegnerische Tor allerdings wie vernagelt. Gleich fünf freie Torchancen blieben ungenutzt, ehe „der alte Fuchs“ Schlese den Ball in die Maschen verfrachtete. Bis zum Abpfiff änderte sich nichts weiter an der Konstanz des HCA. Reinicke und Branding zeigten weiter ihre Treffsicherheit vom Siebenmeterpunkt. Ein Premnitzer Spieler bekam drei Minuten vor Ultimo noch eine rote Karte. Da die Mannschaft allerdings insgesamt nur mit sieben Mann angereist war, musste sie bis zum Ende in Unterzahl spielen. Beim Stand von 34:13 gelang den Gästen der letzte Treffer der Partie, die mit zwanzig Toren Unterschied eine der höchsten Siege des HCA bedeuteten.

An diese Leistung müssen die Angermünder für die Folgespiele anknüpfen. Gleichzeitig wünschen sämtliche Spieler Stefan Taube eine rasche Genesung.

Für den HCA spielten: A. Fischer, R. Riege – A. Villain (4 Tore/davon 2 Siebenmeter), M. Brederecke (6), F. Bastkowski (6), C. Mercier (5), D. Reinicke (4/1), F. Bailleu (2), H. Branding (2/1), M. Gutt (2), C. Schlese (2), J. Plötz (1), S. Taube, P. Svarovsky