Sonntag, 7. November 2010

Männer: Spannung bis zur letzten Sekunde

Angermünde (fb) In einem wahrlichen Handballkrimi in der Verbandsliga Nord konnte sich die bisher ungeschlagene Mannschaft aus Grünheide gegen den HC 52 Angermünde durchsetzen. Der Tabellenführer musste lange um die zwei Punkte zittern und bezwang erst in der Schlussphase den Gastgeber mit 25:26 (15:11). Für den HCA, der weiterhin auf Platz 10 der Tabelle verweilt, war das die erste Heimniederlage der Saison.
  
Schon vor Spielbeginn betonte Coach Abel, das Hauptaugenmerk in dieser Partie auf die Konzentration zu legen. „Wir dürfen es uns nicht erlauben, Konter zu verwerfen und den Ball leichtfertig abzugeben.“ Nach einer motivierenden Erwärmung wollten die Angermünder an die Vorjahresleistung anknüpfen, in der sie den Grünheider SV II noch mit 31:25 zurück in die Heimat schickten.
  
Mit dem Anpfiff boten die Gastgeber dem Publikum ein attraktives Handballspiel. Sämtliche Akteure auf dem Feld zeigten von Anfang an eine solide Leistung. Die erste Zwei-Minuten-Zeitstrafe von Außenspieler Plötz in der zweiten Spielminute kennzeichnete gleich das aggressive Abwehrverhalten. „Die Grünheider sollen sich die Tore verdienen und mit viel Respekt in den Angriff gehen“, lautete eine Anweisung von Abel. Besonders in der Anfangsphase kam es zum ständigen Hin und Her. Über die Stationen 1:2, 3:3 und 7:6 zeigte sich Ausgeglichenheit der beiden Teams. Auf Angermünder Seite war es ein ums andere Mal Brederecke, der die Lücke in der Abwehr entdeckte und den Ball in die Maschen beförderte. An der Kreisposition rackerten Bräunig und Villain und schafften so Lücken für die Nebenmänner. Beim Stand von 9:8 stand dann auch die Abwehr besser. Immer wieder verzweifelten die Gäste an der Robustheit und mussten binnen weniger Minuten zusehen, wie sie auf bis zu 15:10 ausgekontert wurden. „Die Kondition stimmt, die Moral stimmt und der Siegeswille ist erkennbar“, hörte man nur von der Auswechselbank. Mit einem souveränen Vier-Tore-Puffer zur Halbzeit (15:11) ging es für die Angermünder in die Kabine.

Zweifellos war es bis dato eine der besten Leistungen, die der HCA bisher  gezeigt hatte. „Wenn wir weiter so kämpfen, dann schaukeln wir diese Partie nach Hause und klauen dem Aufstiegsaspiranten die zwei Punkte“, so Rückraumspieler Branding.

Kurz nach dem Wiederanpfiff mussten die Uckermärker erst einmal kräftig schlucken. Brederecke und Taube sahen fast zeitgleich eine Zeitstrafe. Für die übriggebliebenen vier Feldspieler war es nun besonders schwierig, in doppelter Unterzahl gegen den Tabellenführer gegenzuhalten. In dieser Phase kämpften sich die Gäste auf 16:16 heran – Der Vorsprung war verspielt, es war wieder alles offen. Kurze Zeit später bekam Villain für zu hartes Eingreifen die rote Karte. Der für den HCA so wichtige Mann konnte den weiteren Spielverlauf von der Zuschauerbank verfolgen. Für die Angermünder war das ein Schlag ins Gesicht, doch sie haben nicht aufgegeben und weiter auf die zwei Punkte gepocht. Zwar bröckelte die eigene Abwehr, aber im Angriff zeigte man durch Svarovsky Kreativität, hielt somit das Spiel spannend und den Puls der Zuschauer hoch. Besonders erfreulich ist, dass in der Spielphase alle Konter verwandelt wurden und sich diese Torausbeute im Vergleich zu den vorigen Spielen um einiges verbesserte. Trotzdem reichte es vorn und hinten nicht. Die Grünheider waren immer ein Tor voraus. Über die Stationen 20:21, 22:23 und 25:25 entwickelte sich eine hochdramatische Schlussphase. Die Tafel zeigte noch 40 Sekunden Spielzeit. Grünheide erzielt den Führungstreffer zum 26:25. Noch über eine halbe Minute Zeit blieb dem HCA, der jetzt mit einem siebten Feldspieler agierte, um das Unmögliche möglich zu machen, doch es hat nicht sollen sein. Denkbar knapp, in einer ausgeglichenen Partie, verloren die Angermünder erstmals in der heimischen Hölle.

„Es war sicherlich keine Schande, gegen den Tabellenführer zu verlieren, allerdings wäre ein Remis ein verdientes Endresultat gewesen.“, so Villain nach dem Schlusspfiff. Auch Coach Abel war zufrieden mit der Leistung und hofft, am kommenden Sonntag in Brandenburg den ersten Auswärtssieg einfahren zu können.

Für den HCA spielten: A. Fischer, R. Riege – S. Taube (5 Tore/davon 3 Siebenmeter), F. Bastkowski (7), P. Svarovsky (5), M. Brederecke (4), J. Plötz (1), S. Bräunig (1), A. Villain (1), F. Bailleu (1), M. Gutt, H. Branding, D. Reinicke