Nach der Bekanntmachung des Abstiegs ist die Devise für die HCA-Mannen in den verbleibenden Partien in der Verbandsliga natürlich klar. „Der Kopf ist jetzt frei und wir können ohne Druck die übrigen Partien angehen.” machte Kapitän Christian Mercier vor der Partie deutlich. Hinzu kommt, dass die Uckermärker die ausstehenden vier Spiele dazu nutzen wollen, sich ordentlich aus dieser Saison zu verabschieden.
Zwölf Angermünder und Aushilfecoach Steffen Kellner machten sich nun am vergangenen sonnigen Sonntag auf den Weg nach Brandenburg.
Der Auftakt des Spiels ging für die Angermünder jedoch gründlich in die Hose. Mit schnellen Toren gingen die Hausherren aus Brandenburg mit 3:0 in Führung. Doch in dieser frühen Phase hieß es für den HCA keineswegs den Kopf hängen zu lassen. In den kommenden Minuten schafften es die Angermünder den Rückstand weiter zu dezimieren. Grund dafür war eine besser stehende Abwehr und das Zusammenspiel mit Torhüter Tobias Scheer, der einen Sahnetag erwischte und den HCA somit im Spiel hielt. Brandenburg kennzeichnete sich aber ebenfalls durch eine sichere Abwehr und gut stehenden Torhüter aus. Aus diesem Grund stand es nach knapp 15 Minuten erst 6:4 für Brandenburg. Nun übernahmen die Gäste aus der Uckermark das Zepter und gingen durch einen 4:0-Lauf mit 8:6 in Führung. Doch abermals kamen die wurfgewaltigen Brandenburger zum Zuge, so dass es wenig später wieder 8:8 Unentschieden stand. Die Stärke des HCA war an diesem Tag aber eindeutig der Siegeswille. In Person von Marcel Rosenfeldt, der sich am Kreis energisch durchsetzte, kam der HCA zu einer 9:8 Pausenführung.
„Männer, das macht hier doch richtig Spaß.” kam es vom Abwehrchef Denny Reinicke in der Kabine. Selbstverständlich sollten die weiteren 30 Minuten mit einer ähnlich engagierten Leistung angegangen werden.
Brandenburg erwischte zwar den erneut besseren Start und konnte durch zwei Tore mit 10:9 in Front gehen, jedoch war das Spiel davon geprägt, dass sich keiner der beiden Mannschaften in der zweiten Hälfte mit mehr als zwei Toren absetzen konnte. Dementsprechend war der HCA wieder an der Reihe die Führung zu übernehmen und das taten sie auch. Peter Mahns im schnellen Konter und Hannes Branding aus dem Rückraum machten die Treffer zehn und elf. Es war nun ein Spiel auf Spitz und Knopf. Brandenburg glich aus und der HCA erzielte die erneute Führung. Dies entspricht etwa der Beschreibung der verbleibenden Minuten, was auch mit Blick auf die Stationen 11:10, 13:12, 16:15 und 20:19 deutlich wird.
Der HCA hatte bis dahin 59 Minuten nervenstarken Handball gespielt. Sollten in den restlichen 60 Sekunden etwa unnötige Fehler passieren und der Sieg damit in Gefahr geraten? Nein, denn erneut war es Tobias Scheer, der den Ball parierte und Jan Plötz zum Konter schickte. Dieser vollendete zum 21:19. Brandenburg kam zehn Sekunden vor Schluss nochmals auf ein Tor heran, doch dieser Treffer viel zu spät. Die Angermünder hielten den Ball in den eigenen Reihen und warteten auf den Abpfiff und dem damit verbundenen 21:20 Auswärtssieg beim SV 63 Brandenburg-W. II. Das hätte der Mannschaft wohl keiner zugetraut, umso schöner ist jetzt die Freude über diese zwei eingefahrenen Punkte.
Am kommenden Wochenende ist der HCA Gastgeber für den Tabellenzehnten aus Perleberg. Eine Rechnung ist hier in jedem Fall noch offen. Hatte man im Dezember letzten Jahres noch mit 34:24 eine herbe Niederlage einstecken müssen. Anpfiff ist um 18:00 Uhr in der Mehrzweckhalle.
Für den HCA spielten: S. Scherel, T. Scheer - S. Taube, D. Reinicke (7 Tore/davon 3 Siebenmeter), H. Branding (3), P. Mahns (4), M. Brederecke (2), C. Mercier (1), F.Bastkowski, J. Plötz (2), M. Rosenfeldt (1), F. Bailleu (1) - Bank: S. Kellner